Der Diabas wird von Geowissenschaftlern und Steinbruch-Besitzern als Tausendsassa geschätzt. Denn das auf den ersten Blick eher unscheinbare grau-grüne Gestein kann sehr vielseitig genutzt werden.
Liebling von Straßenbauern und Bildhauern
So wird der Stein aufgrund seiner ausgeprägten Härte beim Straßenbau und im Gleisbett von ICE-Strecken verwendet. Als natürlicher Baustoff kommt er außerdem im sogenannten Flüsterasphalt zum Einsatz, Gärtner und Landwirte schätzen ihn fein gemahlen wegen seiner bodenverbessernden Effekte, und auch Bildhauer verarbeiten ihn gerne, zum Beispiel zu Grabsteinen.
Einzigartige Quarz-Katzenaugen-Funde
Heute Mittag hat das Landesamt für Umwelt (LfU) nun den ehemaligen Steinbruch im Hofer Bürgerpark Theresienstein zum bayerischen Diabas-Repräsentanten gekürt. Hauptgrund dafür: Der Hofer Diabas ist einzigartig, da hier im Gestein eingeschlossene, sogenannte Quarz-Katzenaugen entdeckt wurden – ein europaweit einzigartiger Fund, Roland Eichhorn, der Chef des Geologischen Dienstes am LfU. Vor allem im 19. Jahrhundert war der Katzenaugen-Quarz als Schmuckstein sehr begehrt. Außerdem wurden im Hofer Diabas erst kürzlich Spuren mehrerer Vulkanausbrüche vor rund 400 Millionen Jahren entdeckt.
Vom Steinbruch zum Kletterspielplatz
Heute erinnert in der Nähe des alten Steinbruchs im Hofer Bürgerpark Theresienstein ein Katzenaugen-Kunstwerk samt Kletterspielplatz an diese Hofer Besonderheit. Richard Fackler, Vizepräsident des LfU lobte vor Ort diese gute Erschließung des einzigartigen Geländes.
"Damit wird eine fast vergessene Bergbaugeschichte wieder lebendig gemacht." Richard Fackler, Vizepräsident Landesamt für Umwelt (LfU)
In den großen Felsbrocken findet sich der Katzenaugen-Quarz hingegen nicht mehr, so Geologe Roland Eichhorn. Stattdessen wird der alte Steinbruch nun zum Klettern benutzt – betreut von der Hofer Kreisgruppe des Deutschen Alpenvereins. Rund um den 17. September, deutschlandweiter "Tag des Geotops", werden dann auch Führungen im Diabas-Steinbruch angeboten.