Landgericht Hof

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Mann vergiftet - Angeklagte bestreitet Tötungsabsicht

Weil sie Gift in ein Getränk gemischt und damit einen 64 Jahre alten Mann umgebracht haben soll, muss sich eine 39-jährige Frau vor dem Landgericht Hof verantworten. Sie hat bereits gestanden. Töten wollte sie den Mann aber angeblich nicht.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Ein Mord im Fichtelgebirge beschäftigt derzeit das Landgericht Hof: Eine 39-jährige Frau aus dem Raum Regensburg soll einen 64-jährigen Mann aus Nagel im Landkreis Wunsiedel aus Eifersucht mit Glykol vergiftet haben. Zum Prozessauftakt ließ die Angeklagte ihren Verteidiger eine Erklärung verlesen.

Außer Gefecht setzen

Die Angeklagte räumte ein, dass sie den Mann und dessen Freundin im November 2017 im Landkreis Wunsiedel besucht und ihrem Opfer dabei das Gift ins Getränk gemischt habe. Allerdings sei sie davon ausgegangen, dem Mann werde lediglich übel davon. Sie habe keinesfalls gewollt, dass er stirbt. Vielmehr habe sie ihn nur für ein paar Tage außer Gefecht setzen wollen, um mit seiner Lebensgefährtin in Ruhe über ihre eigenen Gefühle reden zu können.

Eifersucht als Tatmotiv

Die Staatsanwaltschaft geht von Eifersucht als Tatmotiv aus, weil die Angeklagte in die Freundin des Mannes verliebt gewesen sei. Die Angeklagte habe schon Wochen zuvor einen Tatplan gefasst, um ihren Kontrahenten aus dem Weg zu räumen. Dazu habe sie im Internet Glykol bestellt und dessen tödliche Wirkung gekannt. Vor Gericht gab die Frau durch ihren Anwalt zu, dass sie sich zwar im Internet über das Gift informiert habe, aber nicht alles verstanden habe. Sie machte dafür eine Intelligenzminderung geltend.

Das Urteil will das Gericht bereits an diesem Freitag sprechen.