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Haribo schließt Werk in Mainbernheim

Für die kleine Stadt Mainbernheim im Landkreis Kitzingen ist der heutige Mittwoch ein trauriger Tag: An diesem 28. Februar wird zum letzten Mal im Haribo-Werk produziert, dem einzigen in Bayern. Von Jürgen Gläser

Am Abend werden bei Haribo in Mainbernheim die Maschinen abgeschaltet. Das Werk wird dann geschlossen. Bis September lässt Haribo die Maschinen abbauen. Sie gehen als Ersatzteillager in andere Werke. Damit endet in Mainbernheim nach 155 Jahren eine "süße Tradition".


Gegründet als Bären Schmidt

1863 wurde Bären Schmidt gegründet. Die Firma stellte in einem Fachwerkhaus in der Altstadt Lebkuchen her. 1903 erfolgte der Umzug in das Werk am Rande von Mainbernheim. Bären Schmidt war nach dem 2. Weltkrieg vor allem mit Lebkuchenherzen erfolgreich - unter anderem fürs Oktoberfest und andere Feste. 1971 wurde Haribo Miteigentümer, 2010 hat der Süßwarenkonzern Bären Schmidt komplett übernommen. Und jetzt die Schließung. Das Werksgebäude aus dem Jahr 1903 sei statisch gesehen zu schwach für Maschinen, die immer größer und schwerer werden, erklärt Haribo. Die Kosten für eine Modernisierung seien aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht vertretbar. 


Bedauern beim Bürgermeister

Haribo hat in Mainbernheim derzeit noch 93 Mitarbeiter. Für sie gibt es einen Sozialplan. Haribo zahlt Abfindungen. Viele ältere Mitarbeiter gehen direkt in Rente. Unter den Jüngeren haben offenbar viele bereits neue Jobs gefunden. Einige ältere, ungelernte Mitarbeiter bleiben auf der Strecke.

Mainberheims Bürgermeister Peter Kraus bedauert, dass der Stadt ein wichtiger Gewerbesteuerzahler verloren geht. Er hofft, dass Haribo das riesige Firmengelände mit den Gebäuden zu einem akzeptablen Preis auf dem Immobilienmarkt anbietet. "Sonst haben wir dort eine Industriebrache", so Bürgermeister Kraus.