Gerade beim Ausbau des Brennerbasistunnels mahnte der bayerische Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) im Wirtschaftsausschuss des Landtags mehr Engagement des Bundes an.
Neue Bundesregierung gefordert
Herrmann räumte ein, dass es wegen der schleppenden Planungen am Basistunnel zurecht Kritik von Seiten der österreichischen Partner gebe. "Es wird höchste Zeit", sagte er und verwies auf die neue Bundesregierung, von der er an dieser Stelle mehr Einsatz erwarte.
Bahnverbindungen werden angenommen
Positiv nannte der Minister, dass jetzt die Planungen für den Ausbau der Verbindung Marktredwitz-Regensburg beginnen. Nach Einschätzung des Innenministers wirkt sich inzwischen auch die Schnellverbindung zwischen Berlin und München entlastend aus. Ein deutlicher Anstieg bei den Fahrgästen sei festgestellt worden.
Auch der Umstieg von Dieselloks auf E-Loks soll im Freistaat beschleunigt werden - im Rahmen der Bayerischen Elektromobilitäts-Strategie Schiene werden dabei vor allem sieben Bahnstrecken ins Visier genommen, darunter die Strecke von Ebersberg nach Wasserburg, die Strecke von Simmelsdorf nach Neukirchen am Sand oder die Verbindung zwischen Neu-Ulm und Kempten.
Alternative Antriebstechniken noch Zukunftsmusik
Als Pilotprojekte für den Einsatz mit innovativen Antriebstechniken nannte Herrmann ebenfalls mehrere Strecken, darunter Mühldorf-München oder Ebern-Bamberg. Gleichzeitig dämpfte er aber die Erwartungen, weil derzeit noch keine der modernen Antriebstechniken eingesetzt werden könne.
Ausbau der Infrastruktur in München beruhe auf Wunschträumen
Kritisch äußerte sich Herrmann über den Ausbau der Infrastruktur im Großraum München, bei den es um fast dreißig Maßnahmen geht. Er sprach von Wunschträumen, die in der zurückliegenden Legislaturperiode im Landtag vorgestellt wurden, die aber mit der Realität nichts zu tun gehabt hätten. "Aus heutiger Sicht muss ich sagen, dass war einfach völlig unrealistisch", so Herrmann.
Thema im Wirtschaftsausschuss ist heute auch noch das S-Bahn Chaos Anfang März. Dazu wird der Konzernbevollmächtigte der Bahn, Josel, Stellung nehmen.