Der Igel als Insektenfresser findet auf "den intensiv bewirtschafteten Flächen der bayerischen Kulturlandschaft" nicht mehr genug Nahrung, teilte der Landesbund für Vogelschutz (LBV) mit. Auch die Suche nach Schlafplätzen und Winterquartieren gestalte sich für die Tiere zunehmend schwierig. Außerdem zähle der Igel zu den am häufigsten überfahrenen Säugetiere in Bayern, so die Igelexpertin des LBV, Martina Gehret. Straßen, Trassen und Gartenzäune seien für Igel Hindernisse. Wer es den Säugetieren leichter machen möchte, verzichtet in seinem Garten auf den Einsatz von Chemie.
Igel wohl schon länger bedroht
Die Vorwarnliste ist Teil der Roten Liste. Auf ihr stehen Arten, die noch nicht gefährdet sind, deren Bestand aber durch aktuelle Entwicklungen rückläufig ist. In anderen Bundesländern wird der Igel darin schon länger aufgeführt – in Sachsen-Anhalt etwa seit mehr als zehn Jahren. Dass Bayern nun nachzieht, hat einen formalen Grund: Die Rote Liste für den Freistaat sei Ende vergangenen Jahres erstmals nach 14 Jahren aktualisiert worden, erklärte ein Sprecher des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU).