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Böller-Fahnder bei Waidhaus

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Illegale Böller: Einfuhr verdoppelt sich im Dezember

Es sind noch zweieinhalb Wochen bis Silvester - und die Zahl der illegal eingeführten Böller aus Tschechien nimmt zu. In diesem Jahr hat die Bundespolizei in Waidhaus bei 70 Aufgriffen rund 200 Kilo verbotene Pyrotechnik aus dem Verkehr gezogen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Im Dezember verdoppelt sich die Zahl der illegal eingeführten Böller im Vergleich zu den Monaten Januar bis November, sagt Bundespolizei-Sprecher Hans Miesbeck. 2016 verzeichnete die Polizei 150 Aufgriffe mit rund 400 Kilogramm Pyrotechnik. Diese Zahl erwartet die Bundespolizei auch in diesem Jahr wieder. Dazu kommen die Aufgriffe des Zolls und der Fahndungspolizisten in Waidhaus, die auch stichprobenartige Kontrollen auf der A6 und der B14 machen.

Herstellung der Böller nicht kontrolliert

Pyrotechnik mit Namen wie "Dum Bum" oder "La Bomba" ist ganzjährig billig auf den Asia-Märkten hinter der Landesgrenze zu kriegen. Allerdings ist sie sehr gefährlich, weil sie wesentlich mehr Sprengstoff enthält und die Herstellung nicht kontrolliert wird. "Wer so etwas zündet, bringt sich und andere in Gefahr für Leib und Leben", sagt Miesbeck. Die Böller seien unkontrollierbar und hätten eine irrsinnige Sprengkraft.

BAM-Kennzeichen werden gefälscht

In Deutschland hergestellte und vertriebene Pyrotechnik für Silvester kontrolliert die Bundesanstalt für Materialforschung (BAM). Entsprechend tragen deutsche Böller auch eine BAM-Kennzeichnung mit einer Prüfnummer. Sie sind nur wenige Tage vor Silvester im Handel erhältlich. Inzwischen werden diese Prüfzeichen aber auch kopiert und gefälscht auf den Böllern aus Tschechien aufgebracht, warnt die Bundespolizei.

Kontrollierte Sprengung muss der Käufer zahlen

Das Einführen von Pyrotechnik aus Tschechien ist grundsätzlich immer eine Straftat nach dem Sprengstoffgesetz und kann mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe geahndet werden. Böller, Kugelbomben, Raketen oder andere explosive Gegenstände werden während des Jahres oft in Fußballstadien, auf dem Weg dorthin oder auch bei privaten Familienfeiern gezündet. Werden Böller aufgegriffen, beschlagnahmt sie die Bundespolizei. Die teure Entsorgung und kontrollierte Sprengung der Ware muss aber der Straftäter bezahlen.

Hotspot Waidhaus

Die Bundespolizeiinspektion Waidhaus deckt mit ihrem Gebiet 109 Kilometer Landesgrenze zu Tschechien ab. Sie verzeichnet bundesweit die meisten Aufgriffe an illegaler Pyrotechnik von den insgesamt über 80 Bundespolizeiinspektionen in Deutschland.