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Heidelbeeren in der Rhön

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Immer weniger Heidelbeersammler in der Rhön

Spätsommerzeit ist Beerenzeit. In der Rhön sind wieder die Beerensammler unterwegs. Doch die Sammler werden immer weniger. Gründe dafür gibt es viele. Einer davon ist die mühsame Arbeit im Wald. Und dann gibt es noch die Zecke und den Fuchsbandwurm.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Jeden Sommer sind die Heidelbeersammler in der Rhön unterwegs und sammeln in den Wäldern Beeren. Doch sie werden immer weniger.

Immer weniger Heidelbeersammler

Hedwig Schmied ist eine der wenigen Sammler, die noch in der Rhön unterwegs sind und nach Heidelbeeren suchen. Doch die Beeren sind nicht mehr überall zu finden.

"Es gibt sie auch nicht mehr überall. Früher war alles mit Beeren, und jetzt nix mehr, alles ziemlich weg." Hedwig Schmied, Heidelbeersammlerin.

Auch sei die Arbeit im Wald sehr mühsam, fügt Schmied hinzu. Und darin sieht Franz Schmitt das größte Problem. Er ist Bäckermeister in Bad Neustadt und wird von den Beerensammlern aus der Rhön beliefert. "Die, die das machen, sterben weg, und den jungen Leuten ist das zu mühsam und die machen das nimmer", erklärt er. Deswegen haben die Beerensammler Schwierigkeiten mit ihrem Nachwuchs.

Fuchsbandwurm auf Heidelbeeren unwahrscheinlich

Das Risiko, sich über Heidelbeeren mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren, hält Klaus Brehm, Professor am Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg, für unwahrscheinlich. Da die Übertragung der Eier des Parasiten über Fuchskot erfolgt, ist eine Infektionen mit hoch wachsenden Waldbeeren sehr unwahrscheinlich.

"Dass man sich von den Beeren den Fuchsbandwurm holen kann, gehört ins Reich der Legenden." Prof. Dr. Klaus Brehm, Institut für Hygiene und Mikrobiologie Universität Würzburg.

Das Risiko eines Zeckenbisses ist daher um ein Vielfaches höher, als sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren.

Tipps für die Beerensuche im Wald

Lange Kleidung: Geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und lange Hosen können gegen Zecken schützen. Zecken klettern nicht höher als 1,50 Meter und klammern sich gern an den Hosenbeinen fest.

Waschen: Die einfachste Methode ist Waldfrüchte vor dem Verzehr gründlich zu waschen und auch immer die Hände zu waschen. Verunreinigungen an Früchten entfernen oder Beeren gleich liegen lassen.

Erhitzen: Die Eier des Fuchsbandwurms sind extrem widerstandsfähig gegen Kälte, vertragen aber keine Hitze. Am sichersten ist es, Lebensmittel über 60 Grad zu erhitzen, beispielsweise backen oder kochen. Heidelbeerkuchen und Marmelade sind daher unbedenklich, das Einfrieren der Beeren tötet den Fuchsbandwurm nicht ab.