Zum ersten Mal ist es deutschen Ermittlungsbehörden gelungen, eine deutsche IS-Anhägerin nach ihrer Rückkehr hierzulande festzunehmen. Der entsprechende Haftbefehl eines Karlsruher Ermittlungsrichters erging am Freitag, den 29. Juni.
Mitglied des IS
Daraufhin rückten die Beamten der Kriminalinspektion Oldenburg aus, da der Wohnort der 27-jährigen Verdächtigen im niedersächsischen Landkreis Vechta liegt. Jennifer W. steht im Verdacht, zwischen September 2014 und Anfang 2016 im Irak Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gewesen zu sein.
In Schwaben auf der Durchreise
Im Regierungsbezirk Schwaben war sie lediglich auf der Durchreise, teilte die Bundesanwaltschaft dem BR mit. Der 27-Jährigen wird vorgeworfen, gegen Lohn über ein Jahr lang als sogenannte "Sittenpolizistin"andere Frauen für den IS überwacht zu haben. Die Deutsche habe zum Beispiel kontrolliert, ob sich Frauen entsprechend der Vorschriften der islamistischen Terrororganisation kleideten und verhielten.
Erst jetzt ein Haftbefehl
Vor zweieinhalb Jahren wurde Jennifer W. bei einem Besuch in der Türkei festgenommen und nach Deutschland abgeschoben. Laut einer Sprecherin des Generalbundesanwalts konnten die Ermittler allerdings erst jetzt den Nachweis ihrer Taten führen, um einen Haftbefehl des Bundesgerichtshofs zu erwirken. Jennifer W. sitzt den Angaben zufolge seit Samstag in Untersuchungshaft.