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Blick in eine Einzelzelle der JVA Gablingen (Archivbild)

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JVA Gablingen: Große Betroffenheit nach Selbstmord

JVA Gablingen: Große Betroffenheit nach Selbstmord

Nach dem Suizid des ehemaligen Geschäftsführers des Ingolstädter Klinikums in der JVA Gablingen ist die Betroffenheit groß. Die Gefängnisleitung versichert, man versuche alles, um Gefangene an Nachahmungstaten zu hindern. Von Christian Wagner

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Der stellvertretende Leiter der JVA Gablingen, Stefan Loh, sagte auf Anfrage des BR-Studios Schwaben, der Justizvollzug unternehme alles Menschenmögliche und Vertretbare, um Todesfälle in der Haft zu verhindern. Das gelinge aber, "wie auch in der Freiheit", nicht immer. Der 63-jährige Ex-Manager des Klinikums Ingolstadt war am Mittwoch erhängt in seiner Zelle gefunden worden.

Loh: Große Belastung für JVA-Belegschaft

Neben dem Leid des Inhaftierten und seiner Familie seien Suizidfälle in der Haftanstalt auch immer eine große Belastung für die JVA-Belegschaft. Insbesondere die Bediensteten, die den Toten aufgefunden haben, bekommen Loh zufolge die Gelegenheit, das Geschehen intern aufzuarbeiten.

Staatsanwaltschaft Augsburg: Keine Hinweise auf Fremdeinwirkung

Der Ex-Manager war in der JVA Gablingen seit April in Untersuchungshaft. Die zuständige Staatsanwaltschaft Ingolstadt hatte im vergangenen Monat Anklage gegen den 63-Jährigen wegen Untreue in rund 100 Fällen erhoben. Jetzt untersucht die Staatsanwaltschaft Augsburg den gewaltsamen Todesfall. Hinweise auf Fremdeinwirkung gebe es derzeit nicht, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf BR-Anfrage.


Der Bayerische Rundfunk berichtet - vor allem wegen möglicher Nachahmer-Effekte - in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer die zuständige Redaktion sieht es durch die Umstände der Tat geboten. Sollten Sie selbst Hilfe benötigen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Beratung erhalten Sie unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222. Weitere Hilfsangebote gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.