Der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende Herbert Wehner und seine spätere Ehefrau Greta Burmester als Zuhörer beim Kirchentag 1979 in Nürnberg.
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Der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende Herbert Wehner und seine spätere Ehefrau Greta Burmester als Zuhörer beim Kirchentag 1979 in Nürnberg.

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Kirchentag 1979: Hubertus Heil bei Beckstein auf der Gästecouch

Kirchentag 1979: Hubertus Heil bei Beckstein auf der Gästecouch

Wenn im Juni der 38. Evangelische Kirchentag in Nürnberg beginnt, dann kommen Erinnerungen an den ersten fränkischen Kirchentag 1979 auf. Thomas Jung erinnert sich an Herzlichkeit und Hubertus Heil durfte bei Familie Beckstein übernachten.

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

Als 1979 der evangelische Kirchentag nach Nürnberg kommt, gilt das Großevent als erster "politischer" Kirchentag. Im Rückblick tauchen bei damaligen Besuchern auch manche Anekdoten auf. Der heutige Oberbürgermeister von Fürth, Thomas Jung (SPD), war damals aktiv im christlichen Jugendclub CVJM Stadeln. Und er erinnert sich an großartige U-Bahn-Fahrten. "Ich weiß noch spontanes Singen in einer U-Bahnstation, das war gigantisch: Irgendeiner stimmte die Gitarre an und alle Leute sangen ergreifend Lieder. Da war schon das Warten auf die Bahn ein Erlebnis, man wusste nie, was einen heute in der vollen Station erwartet."

"Kirchentag stand für Aufbruch"

Auch an emotionale Begegnungen und unendlich vielfältige Programmangebote erinnert sich der Fürther Oberbürgermeister. "Es gibt nicht das Einzelereignis, sondern die Vielfalt, diese Herzlichkeit, eine Riesenauswahl an Veranstaltungen, es war so viel Interessantes, dass ich traurig war, nicht überall sein zu können." Der Markt der Möglichkeiten, ein Feierabendmahl, das eine Tradition begründete, für die mehr als 80.000 Gäste gab es ein volles Programm quer durch die Stadt und in den Messehallen. Und das war so ganz anders als auf den Kirchentagen zuvor, erinnert sich Paul Schremser, Journalist und damals junger Diakon: "Die Kirchentage vorher waren eher fromm und streng gewesen. Der Kirchentag in Nürnberg war der erste, der für Aufbruch stand. Es gab neue Ideen, neue Lieder, Veränderung, alles Dinge, die mit Nürnberg verbunden sind."

Hubertus Heil schlief bei Familie Beckstein

Die Jugend kam nach Nürnberg, es war ein junger Kirchentag. Und sie sollten möglichst günstig übernachten. Daher war auf den Werbeplakaten für die privaten Übernachtungen zu lesen: "Im Stehen schläft man schlecht." Das hielten viele für das Motto und wunderten sich – dabei hieß das Motto des Treffens in Nürnberg eigentlich "Zur Hoffnung berufen". Im Stehen hat ein Gast damals nicht geschlafen. Der heutige sozialdemokratische Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), so wird erzählt, durfte als kleiner Junge bei Familie von Günther Beckstein, dem CSU-Urgestein, schlafen.

Spitzenpolitik erkannte Bedeutung des Kirchentags

Parteiübergreifend auch die Prominenz, die in Nürnberg die Podien des Kirchentags nutzte und mit debattierte. Von Helmut Schmidt (SPD) bis zu Franz-Josef Strauß (CSU) waren sie da. Und Diakon i.R. Paul Schremser sieht daher den Kirchentag 1979 als prägend: "Mit dem Kirchentag in Nürnberg wurden die Kirchentage politisch, vor allem gesellschaftspolitisch, Und die Spitzenpolitiker haben erkannt, wie wichtig ihre Präsenz hier ist. Da hat Nürnberg Impulse gesetzt."

Persönliche Prägung

Aber auch im persönlichen Leben hat das damalige Großereignis Impulse gesetzt. Fürths OB Thomas Jung ist sich sicher, dass seine Berufswahl damals mitgeprägt wurde: "Die Entscheidung, mich auch politisch zu engagieren, wurde hier schon gefestigt. Die Themen wie Eine Welt, Kriege in Lateinamerika, diese Themen haben mich sicher auch noch ein Stück weit politisiert."

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