Am zweiten Tag der Klausur richtet der Vorstand der Bayern-SPD seinen Blick nach vorne, auf die Landtagswahl im kommenden Jahr. Den Spitzenkandidaten wollen die Sozialdemokraten allerdings erst Anfang 2018 festlegen. Jetzt soll es zunächst um den allgemeinen Fahrplan und das konkrete Programm gehen. Für die SPD-Landesvorsitzende Natascha Kohnen steht fest: Die Partei muss sich ganz neu aufstellen und braucht wieder eine klare linke Orientierung. Unter Umständen müsse die SPD auch ein neues Grundsatzprogramm erarbeiten, damit die Menschen die Partei wiedererkennen, meint Kohnen.
"Und das muss aber auch eine Linie in die Zukunft sein. Ich sag immer, es muss eine Erzählung der Sozialdemokratie sein: Welche Gesellschaft wollen wir eigentlich? Und das muss aber so glaubhaft sein, dass die Menschen sagen: Oh, da sind die wieder da." Natascha Kohnen, bayerische SPD-Landesvorsitzende
Seit dem Wahldebakel verzeichnet Bayern-SPD fast 500 Eintritte
Grund zur Hoffnung sieht die Bayern-SPD: Seit dem Wahlsonntag seien fast 500 Menschen in die SPD in Bayern eingetreten. Für Kohnen zeigt das: Viele wollen beim Neuaufbau, bei der Neuorientierung der SPD mitwirken. Bei der Bundestagswahl hatte die SPD mit 20,5 Prozent bundesweit das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Bayernweit sackten die Sozialdemokraten auf 15,3 Prozent der Stimmen ab.