Trotz der Warnung von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann vor Flughafen-Blockaden im Angesicht des Kriegs in der Ukraine, will das Bündnis "Aufstand der letzten Generation" weiter an seinen Aktionen festhalten. Zuletzt hatten sich diese Woche Aktivisten am Münchner Flughafen angeklebt. Sie fordern ein sofortiges "Essen-Retten-Gesetz" und Klimaschutzmaßnahmen.
Bündnis: Klimakrise darf nicht in den Hintergrund geraten
Das Bündnis "Aufstand der letzten Generation" äußerte sich auf eine Anfrage des BR in einer Email. Man kenne zwar das Statement von Bayerns Innenminister Herrmann, sei schockiert von dem, was in der Ukraine passiere und finde das schrecklich, so Carla Hinrichs von der Klimaschutzorganisation. In Anbetracht der Klimakrise könne man aber nicht mit den Aktionen aufhören. "Das Zeitfenster von dem todbringenden Kurs noch abzuschwenken, schließt sich in enormer Schnelle. Deswegen können wir nicht auf Grund von einer Krise eine andere in den Hintergrund geraten lassen."
Ballon-Aktion im Sicherheitsbereich des Flughafens München?
Deswegen werde das Bündnis "Aufstand der letzten Generation" an seinen Plänen festhalten und morgen mit Ballons in den Sicherheitsbereich der Flughäfen in München, Frankfurt und Berlin gehen. "Wir können es uns nicht mehr leisten, ignoriert zu werden und wir brauchen jetzt Handlungen der Regierung.", so Hinrichs weiter.
Innenministerium hält Blockade für hochgefährlich
In einer Mitteilung hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zuvor geschrieben: "Solche Blockadeaktionen sind absolut inakzeptabel und hochgefährlich. Darüber waren sich heute früh in einer IMK-Schaltkonferenz die Innenminister von Bund und Ländern bundesweit einig", so Herrmann, derzeit Vorsitzender der Innenministerkonferenz (IKM), in einer Mitteilung. Angesichts des Kriegs in der Ukraine wäre es nach Ansicht Herrmanns völlig unverantwortlich, den Flugverkehr lahmzulegen.
Herrmann: "Unverantwortlicher geht es kaum"
"Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir die Anrainerstaaten der Ukraine mit humanitären Hilfsgütern unterstützen werden. Die Rettungs- und Hilfsorganisationen stehen parat. Den Flugverkehr zu stören, während andere versuchen, Menschenleben zu retten und Hilfe zu leisten –unverantwortlicher geht es kaum“, so Herrmann. Die Polizei sei vorbereitet, solche Blockaden "schon im Ansatz zu unterbinden." Wörtlich heißt es in der Mitteilung: "Wir werden diese gravierenden Rechtsverstöße auf keinen Fall dulden". Herrmann appellierte an die Vernunft der "Klima-Radikalen": "Unterlassen Sie diese Art von Protest. Sie tun damit weder Ihrer Sache noch sich selbst einen Gefallen. Im Gegenteil: Sie werden sich vielmehr vorwerfen lassen müssen, dass Sie Hilfe für Menschen in Not verhindern."
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