Die Reisepläne liegen bereits länger in der Schublade, jetzt dürften viele Menschen ihren Wunsch auch in die Tat umsetzen. Davon geht der Deutsche Reiseverband aus und teilt dem BR mit: "Mit den geplanten Lockerungen bekommen Reisende neben mehr Planungssicherheit auch ein Mehr an Reisefreiheit."
Weniger Corona-Beschränkungen für Reiserückkehrer
Von Donnerstag an gelten weniger Corona-Beschränkungen bei der Rückreise nach Deutschland. Dazu gehört nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zuvorderst, dass nur noch jene Reiseländer als Hochrisikogebiete eingestuft werden, in denen eine schwerwiegendere Virusvariante als Omikron vorherrscht. Damit werden 62 Länder von der Risiko-Liste gestrichen, inklusive der deutschen Nachbarstaaten.
Darüber hinaus wird es Kindern unter zwölf Jahren erleichtert, sich bei der Rückkehr aus Hochrisikogebieten aus der Quarantäne freizutesten. Sie müssen dafür nicht mehr mindestens fünf Tage warten, sondern können dies direkt machen. Zur Begründung heißt es vom Bundesgesundheitsministerium unter anderem, dass es für Unter-Zwölfjährige bisher keine allgemeine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission gebe.
Mehr als die Hälfte der Deutschen plant wieder längeren Urlaub
Die Tourismusbranche rechnet angesichts der Lockerungen mit einem Aufschwung. "Das Frühjahr 2021 hat bereits gezeigt, dass die Buchungen schnell zunahmen, als Planbarkeit gegeben war", sagt Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV). "Die Menschen möchten reisen und Urlaub machen."
Mehr als 50 Prozent der Menschen in Deutschland planen heuer wieder einen längeren Urlaub. Das ergab kürzlich eine Umfrage der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen von British American Tobacco (BAT). Auch die großen Reisekonzerne berichten von einer steigenden Nachfrage. "Inzwischen liegen wir bei den Buchungen für den Sommer sogar wieder auf Vor-Pandemie-Niveau", sagt der Chef der FTI Group, Ralph Schiller. Ähnliches ist von Tui Deutschland zu hören.
Auch Urlaub in Bayern ist weiter beliebt
Umfragen zeigen aber auch: Urlaub im eigenen Land liegt weiter stark im Trend – und davon dürften ebenfalls die bayerischen Ferienregionen profitieren. Ihnen kommt dabei zugute, dass nicht nur Beschränkungen für Auslandsreisen gelockert werden, sondern auch Teile der allgemeinen Corona-Regeln im März schrittweise wegfallen. Entsprechend zuversichtlich sind deshalb die Tourismusverbände im Freistaat für die kommenden Monate.
"Die Buchungen für das neue Jahr sind bereits gut angelaufen", heißt es etwa aus Ostbayern auf BR-Anfrage. Die Nachfrage habe bereits im Januar das Vorkrisen-Niveau aus dem Januar 2019 um ein Drittel überschritten.
"Sehnsucht" nach München und Städtereisen
Auch beim Tourismusverband Oberbayern München überwiegt der Optimismus. "Sowohl der Städtetourismus als auch die ländlicheren Regionen ziehen mit Blick auf die Frühjahrs- und Sommersaison weiterhin an", teilt der Verband mit. So habe sich unter anderem mit Blick auf München eine gewisse Sehnsucht nach der Stadt aufgestaut. Zugleich seien beispielsweise rund um den Chiemsee und das dortige Alpenland Ferienwohnungen und Urlaub auf dem Bauernhof bereits stark gebucht.
Urlaub im Allgäu: Mehr neue und jüngere Gäste
"Wenn wir halbwegs normal öffnen durften, waren auch die Übernachtungszahlen halbwegs normal" erinnert sich Bernhard Joachim im BR-Gespräch. Der Geschäftsführer des Tourismusverbands Allgäu/Bayerisch-Schwaben erwartet eine ähnliche Entwicklung auch für dieses Jahr.
Zwar ließe sich Verlorenes nicht mehr aufholen, in den vergangenen zwei Jahren etwa seien die Übernachtungen in der Region jeweils um 40 Prozent zurückgegangen. Zugleich macht Joachim aber Hoffnung für die Zukunft: "Wir hatten viele neue Gäste, diese sind oft länger geblieben, waren teilweise jünger und haben auch mehr Geld ausgegeben."
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