Künstliche Intelligenz KI auf einem Laptop Computer in einem Büro
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Künstliche Intelligenz KI auf einem Laptop Computer in einem Büro

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Künstliche Intelligenz: Chancen für mittelständische Unternehmen

15 bayerische Firmen wollen die Vorteile von Künstlicher Intelligenz nutzen und beteiligen sich zusammen mit Universitäten und dem Digitalministerium an einem Projekt-Bündnis. Sie wollen herausfinden, in welchen Bereichen KI Sinn macht.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

3,5 Milliarden Euro will der Freistaat Bayern im Rahmen seiner Hightech-Agenda in den nächsten Jahren für neue Technologien ausgeben. Das meiste spielt sich an den Universitäten in Form von Forschung ab. "KI Transfer Plus" heißt das Förderprogramm, das Digitalministerium, Unternehmen und Universitäten seit 2021 vernetzt. 2,3 Millionen Euro wurden bereits von Seiten des Ministeriums investiert, 15 Unternehmen gefördert.

Die Innovationen sollen die Universitäten aber auch verlassen, so Digitalministerin Judith Gerlach: "Deswegen war uns wichtig, die Expertise, die wir schon im Land haben, in den Mittelstand reinzubringen und dort dann vor Ort ganz konkret zu gucken, wo macht Künstliche Intelligenz Sinn. Es geht nicht rein um einen modernen Anstrich, sondern darum, dass ein Effizienzgewinn zu verzeichnen ist, Zeit eingespart wird, ein neues Geschäftsmodell auf den Weg gebracht wird. Daran arbeiten wir mit den Unternehmen zusammen."

  • Zum Artikel: Wie Künstliche Intelligenz die Zukunft prägen wird

KI soll helfen, im internationalen Wettbewerb zu bestehen

Gerlach sieht den internationalen Wettbewerb als wichtigsten Grund mittelständische Unternehmen mit KI zu unterstützen: "Da sind einige schon sehr gut aufgestellt in Bayern, aber wir haben natürlich eine internationale Konkurrenz, mit der wir uns messen lassen müssen und sollten da alle Potenziale ausschöpfen."

Eines der Unternehmen ist ASC Technologies aus dem unterfränkischen Hösbach unter der Leitung von Gerald Kromer: "Wir kommen aus der klassischen Sprachaufzeichnung, wo wir in der Vergangenheit für Banken zum Anlegerschutz aufgezeichnet haben, für Call-Center zur Qualitätssicherung. Das kenn sie sicherlich, wenn sie im Call-Center aunrufen und es kommt die Frage: 'Sind Sie einverstanden?‘. Und aber auch in öffentlichen Leitstellen: Polizei, Feuerwehr, Flugsicherung etc. Das sind die drei klassischen Bereiche, in denen wir Kommunikation aufzeichnen."

Firma lässt sich von Künstlicher Intelligenz unterstützen

Wurden Kunden ausreichend aufgeklärt? Konnte es zu Missverständnissen im Vertragsabschluss kommen? Früher musste ein Team an Menschen diese oder ähnliche Fragen beantworten. Jetzt übernimmt eine KI. Diese kann viel größere Datenmengen in viel kürzerer Zeit und mit viel geringerer Fehleranfälligkeit erfassen und auswerten. Das bedeutet Zeit- und Kostenersparnis und größere Effizienz für eine Firma wie die von Gerald Kromer. Entwickelt wurde diese KI an der Technischen Hochschule Aschaffenburg unter Leitung von Boris Bauke.

KI könnte Mitarbeiter entlasten

Neben Kostenminderung und Effizienzsteigerung sieht Boris Bauke in der künstlichen Intelligenz ein mächtiges Mittel, um dem Fachkräftemangel und dem demographischen Wandel in der Arbeitswelt entgegenzuwirken: "Wir haben ein Projekt gehabt, in dem wir einen intelligenten Assistenten umgesetzt haben, der einem Unternehmen dabei geholfen hat, was sehr große Probleme hat, qualifiziertes Personal für die Nachfolge zu finden, diesen Mangel auszugleichen und das Wissen, das die alten Hasen im Unternehmen haben, die aber gehen, weil sie in den Ruhestand abwandern, zu erhalten und auch zugänglich zu machen und nachfolgen und vielleicht noch nicht so viel Wissen haben".

KI drängt vorerst keine Menschen aus dem Job

Bedenken, dass KI zu sehr den Menschen aus dem Arbeitsmarkt drängen könnte, hat keiner der drei Befragten. Für Forscher Boris Bauke ist das Projekt "KI Transfer Plus" eine wichtige Möglichkeit, Unternehmen für den internationalen Wettbewerb fit zu machen: "Es werden einige Jobprofile entstehen und andere Jobprofile wegfallen. Ich persönlich denke, dass es eher zum Guten ist, dass interessantere Jobprofile kreiert werden."

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