Das Wortspiel “Past Forward“ soll die Vergangenheit und zugleich die Zukunft Nürnbergs in den Blick nehmen. "Die Vergangenheit der Stadt nehmen wir als Anlass, die Fragen der Zukunft zu beantworten", sagte Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD). Nürnberg veranschauliche in einzigartiger Weise Höhen, aber auch Tiefen der europäischen Geschichte. Das Logo der Kulturhauptstadtbewerbung ist typographisch, modern gehalten, damit es auch 2025 noch ansprechend ist. " Es kann mitwachsen, es kann sich verändern, es kann jeder damit arbeiten", so Maly.
Große Leitprojekte stehen bereits fest
Neben dem Motto und dem Logo, haben die Verantwortlichen heute auch einige Leitprojekte vorgestellt, mit denen die internationale Jury überzeugt werden soll. Große Projekte stehen schon in den Startlöchern, sagte Hans-Joachim Wagner, der Leiter des Bewerbungsbüros. So werden zum Beispiel die Zeppelintribüne und das Zeppelinfeld auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände als historische Orte für kommende Generationen gesichert. Auch die von den Nationalsozialisten nicht fertig gebaute Kongresshalle soll in den Fokus rücken und die Räume durch Sprache und Klang neu beleuchtet werden. Ein weiteres Beispiel ist das "Haus des Spiels" im Pellerhaus – ein analog-digitales Spiele-Lab, in dem Forschung, Entwicklung, vor allem aber aktives Gestalten und direktes Erleben von Spiel möglich ist. In diesem Zusammenhang wurde schon die Spiele-App "gameON2025" von Kindern und Jugendlichen entwickelt.
Finanzrahmen auf 85 Millionen geschätzt
Insgesamt rechnet Oberbürgermeister Maly mit einem Budget von 85 Millionen Euro. Die Stadt Nürnberg will 30 Millionen Euro übernehmen. Am Mittwoch (24.07.2019) wird der Stadtrat darüber diskutieren. Weitere 30 Millionen Euro hat bereits der Freistaat Bayern fest zugesagt, sollte Nürnberg den Zuschlag als Kulturhauptstadt bekommen. Maly schätzt, dass zudem der Bund 10 Millionen Euro beisteuern wird, 7,5 Millionen aus der Region und weitere 7,5 Millionen Euro von Sponsoren und Veranstaltern kommen werden. Obendrauf kommen die Kosten für das bisherige Bewerbungsverfahren, die bei rund 5 Millionen Euro liegen.
Mehrstufiges Bewerbungsverfahren
Bis zum 30. September muss die Stadt ein 60 Seiten umfassendes Bewerbungsbuch abgeben. Dann entscheidet die internationale Jury Ende des Jahres, ob Nürnberg eine Runde weiter auf die sogenannte Short-List kommt. Bis Juli 2020 muss dann das zweite Bewerbungsbuch abgegeben werden. Anschließend besucht die Jury die verbleibenden Bewerberstädte. Voraussichtlich im Oktober 2020 fällt die Entscheidung, welche deutsche Stadt im Jahr 2025 Kulturhauptstadt sein wird. Neben Nürnberg bewerben sich sieben weitere Städte um den Titel: Chemnitz, Dresden, Gera, Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Zittau.