Chris Overton konnte die Jury der 90. Verleihung der Academy Awards mit seinem Erstlings-Regiewerk "The Silent Child" überzeugen. Tobias Rosen war mit seiner Studiums-Abschlussarbeit nominiert. "Watu Wote" basiert auf einer wahren Begebenheit.
Terror und Nächstenliebe
Bei einem Angriff der radikal-islamischen Terrormiliz Al-Shabaab im Jahr 2015 auf einen Bus an der Grenze zwischen Kenia und Somalia hatten sich Muslime schützend vor Christen gestellt. In dem Film werden Terror, Menschlichkeit und Nächstenliebe. thematisiert. Auch die nominierte "Watu Wote"-Regisseurin Katja Benrath ging leer aus.
Rosen auch ohne Oscar glücklich
Trotzdem zeigt Rosen sich im BR-Interview von der Teilnahme an der Oscar-Show begeistert: "Wir haben einen Film gemacht, auf den ich total stolz bin. Den würde ich genauso wieder machen, auch wenn ich nicht nominiert gewesen wäre", sagte er via Skype aus Los Angeles. Dass es am Ende doch nicht mit dem Preis geklappt hat, kann er nach eigener Aussage verschmerzen: "Ich weiß nicht, ob ein Gewinn mehr gebracht hätte als die Nominierung. Ich habe auf dem Empfang auch so alle Leute kennengelernt, mit denen ich mal zusammenarbeiten wollte."
Rosen als Michael Eckart in "Rote Rosen"
Der Film ist das Abschlusswerk von Rosens Masterstudium im Fachbereich Produktion an der Hamburg Media School. Der 34-Jährige absolvierte zunächst eine Schauspielausbildung an der Neuen Münchner Schauspielschule. Schon während seine Studiums wirkte er bei einigen Theaterproduktionen mit, unter anderem am Stadttheater Fürth. Seit 2005 ist Rosen regelmäßig an Film- und Fernsehproduktionen beteiligt. Bekannt ist er vor allem aus der ARD-Fernsehserie "Rote Rosen" in der Rolle des Michael Eckart.
Mitte 2018 plant er, seinen ersten abendfüllenden Kinofilm zu drehen. Es wird darin wohl wieder um Afrika gehen, mehr wollte er im Interview allerdings nicht verraten.
Gerd Nefzer holt Oscar für beste visuelle Effekte
Auch wenn Tobias Rosen leer ausging – zumindest Hohenlohe-Franken darf sich über einen Oscar freuen: Der aus Schwäbisch-Hall stammende Gerd Nefzer hat den Preis für die besten visuellen Effekte gewonnen.
Der 52-Jährige wurde gemeinsam mit drei Kollegen für die Arbeit am Science-Fiction-Film "Blade Runner 2049" ausgezeichnet. "Es ist unglaublich, ich kann es immer noch nicht fassen“, zeigte er sich nach der Oscar-Verleihung begeistert. Nefzer arbeitet unter anderem in der Filmschmiede Potsdam-Babelsberg.