Die Landesausstellung hat den Untertitel "Wald, Gebirg und Königstraum". Die Schau, die diesen Themen im Jubiläumsjahr 100 Jahre Freistaat und 200 Jahre Verfassungsstaat nachspüre, sei ein Highlight für die Region und weit darüber hinaus, sagte Söder bei der Eröffnung. "An kaum einem anderen Ort im Freistaat kann man das eindrucksvoller erleben als hier in der beeindruckenden Natur- und Kulturlandschaft der Zugspitzregion."
Am Anfang der Landesausstellung zurück ins 14. Jahrhundert
Der Rundgang durch die Ausstellung beginnt dunkel und mystisch: Der Besucher geht durch einen dunklen geheimnisvollen Urwald, in dem im 14. Jahrhundert Ettal gegründet wurde. Hier dreht sich alles um Wald, Jagd Holzarbeiter und Flößer. Erstmals öffentlich zu sehen und ein Höhepunkt der Ausstellung ist ein 13 Meter langer Einbaum. Das Boot ist ein kultisches Stück, das vermutlich 900 vor Christus gebaut wurde. Denkbar, dass sich in diesem Einbaum damalige Herrscher über den Starnberger See rudern ließen.
In diesem Teil der Ausstellung erfährt der Besucher, warum es heute so wichtig ist, den Schutzwald im Gebirge zu erhalten. Die Landschaft ist das, was den Mythos Bayern begründet. Im 19. Jahrhundert tragen die Maler das Bild – es ist ein idealisiertes Bild – in die Welt hinaus. Auswanderer und Passionsbesucher aus aller Welt in Oberammergau helfen fleißig mit. Immer mehr wollen dieses Idyll sehen. Es ist der Beginn von Sommerfrische und Tourismus.
Max II. und die bayerische Tracht
In dem Teil der Ausstellung, der Menschen, Brauchtum und Tracht thematisiert, kann der Besucher an einem Heimatabend teilnehmen oder Fingerhakeln und er erfährt, dass Tracht in Bayern nie beständig, nie einheitlich war. Max II. war es, der im 19. Jahrhundert das Nationalgefühl stärken und wissen wollte, was "das Volk" so trägt. Seine Beamten schwärmten aus, stellten fest, dass es nichts Einheitliches gibt, aber um den Wunsch des Königs zu erfüllen, präsentierte sie ihm einen Mix aus vielem. Die Tracht war geboren.
Max II. war es auch, der 1858 zu Fuß von Berchtesgaden über Oberammergau bis Lindau gereist ist. Vielleicht hat er danach in der Badewanne, die in der Ausstellung zu sehen ist, seine wunden Füße getaucht.
Riesige Schneekugel für und mit Ludwig II.
Natürlich räumt die Landessausstellung Ludwig II. viel Raum ein – schließlich hat er das Bayernbild geprägt wie kaum ein anderer. Im Klostergarten steht eine 13 Meter hohe Schneekugel. Hinter den gemalten Schneeflocken ist der Märchenkönig zu sehen samt Schwan und Linderhof. "Kitsch as Kitsch can", sagt Ausstellungsmacherin Margot Hamm.
In der Schneekugel ist eine Multimediainstallation: Sie zeigt, wie Ludwig seine Schlösser entwirft. Er hatte neben Hohenschwangau und Linderhof noch einen byzantinischen und einen chinesischen Palast geplant.
Zum Abschluss ein Selfie
Am Ende des Rundgangs kann jede(r) ein Selfie von sich machen, das dann an die Wand projiziert wird. Die Aussage, die dahinter steckt: "Freistaat Bayern" –das sind wir, und ein Staat ist immer nur so gut wie seine Menschen. Und diese können die Ausstellung bis zum 4. November besuchen.