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Landkreis Passau hebt Katastrophenalarm auf

Entspannung im Landkreis Passau. Der Katastrophenalarm nach dem verheerenden Unwetter wird um 20.00 Uhr aufgehoben. Die Aufräumarbeiten gehen aber unvermindert weiter. Eine erste Bilanz hat einen Schaden von 40 Millionen Euro ergeben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Diese erste Schätzung nannte Passaus Landrat Franz Meyer. Hinzu kommen weitere zehn Millionen Euro, die für die Wiederaufforstung in den zerstörten Wäldern benötigt werden. 

"Es wird immer mehr deutlich, wie dramatisch die Schäden sind. Das Bild im nördlichen Landkreis hat sich verändert. Viele Existenzen sind gefährdet." Passaus Landrat Franz Meyer

Man müsse jetzt schauen, die massiven Waldschäden durch den Einsatz von Großgeräten anzugehen, so Landrat Franz Meyer zum BR. Hier müsse die Bayerische Staatsforstverwaltung Hilfestellung leisten.

Nach dem schweren Unwetter sind die meisten Ortschaften im Landkreis Passau wieder mit Strom versorgt. Nur mehrere kleine Weiler oder Gehöfte seien noch ohne Strom, teilte die Polizei heute mit. Im Laufe des Tages sollte auch hier die Versorgung wieder hergestellt sein. Bauernhöfe mussten zuvor mit Stromaggregaten versorgt werden, weil die Melkmaschinen wegen des Ausfalls nicht funktionierten. 

Auch die Stadt Passau gab einen ersten Überblick über die Schäden: Nach einer vorläufigen Bestandsaufnahme sind in städtischen Grünanlagen etwa 80 Bäume entwurzelt worden beziehungsweise abgebrochen. Besonders schlimm traf es auch den Stadtpark Freudenhain im Stadtteil Hacklberg. Hier entwurzelte oder brach der orkanartige Sturm hundert Bäume ab. Der Stadtpark werde mehrere Wochen gesperrt bleiben müssen, so die Stadt Passau in einer Pressemitteilung. Da noch viele abgebrochene Äste in den Baumkronen hängen, sei das Betreten lebensgefährlich. 

40.000 Hektar Wald vernichtet

Insgesamt ist im nördlichen Landkreis Passau eine Fläche von über 40.000 Hektar (402 Quadratkilometer) betroffen. Allein die Wiederaufforstungskosten in betroffenen Wäldern liegen laut stellvertretendem Landrat Raimund Kneidinger bei rund 10 Millionen Euro. In 1000 Betrieben im Landkreis Passau seien 15.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche vernichtet worden. Viele Waldbauern müssten wohl um ihre Existenz bangen, sagte Landrat Franz Meyer dem BR. 

Rottalbahn bis 31. August gesperrt

Die Rottalbahn zwischen Passau und Pfarrkirchen bleibt nach den Unwetterschäden bis Donnerstag, 31. August gesperrt. Zahlreiche Bäume waren auf die Strecke gekippt. Gleichzeitig nutzt die Bahn die Zwangspause für Bauarbeiten, die schon länger geplant waren. Ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet.