Bayerns SPD-Vorsitzende Natascha Kohnen sagte, man dürfe sich nicht damit abfinden, dass im Freistaat fast eine viertel Million Minderjähriger armutsgefährdet seien. Armut wirke sich nicht nur negativ auf Bildungswege und Gesundheit der Kinder aus - sie erschwere es ihnen oft auch dazuzugehören.
Familienpolitik der CSU sei schuld
Freie-Wähler-Sozialexpertin Gabi Schmid verwies auf die private Gründung eines Hauses für hundert obdachlose Mütter und ihre Kinder. Gerade bei Alleinerziehenden sei es notwendig, auch Ausbildung in Teilzeit anzubieten. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katharina Schulze machte die Familienpolitik der CSU für die Kinderarmut im Freistaat verantwortlich: Alleinerziehende, Patchwork-Familien und Doppelverdiener seien für die CSU immer noch Exoten und nicht der Normalfall.
CSU verweist auf gute wirtschaftliche Situation in Bayern
Die CSU reagierte mit Verweisen auf die wirtschaftliche Stabilität Bayerns. Der Freistaat stehe besser da als alle anderen Bundesländer, sagte CSU-Sozialexperte Joachim Unterländer. Gleichzeitig räumte er ein, dass es besonders schwer sei, wenn Armut auftrete, wieder raus zu kommen. Es gebe auch einzelne Maßnahmen, die nicht greifen würden.
Bayerns Sozialministerin Emilia Müller verwies darauf, dass im Freistaat die Kindertagesstätten ausgebaut wurden, ebenso die Kinderbetreuung. Gleichzeitig wandte sie sich gegen eine Kindergrundsicherung. Dennoch habe man sich für die kommenden Jahre einiges vorgenommen: Kein Kind dürfe verloren gehen, so Müller.