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Lebensmittelüberwachung

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Lebensmittelpolizei nimmt Arbeit auf

Lebensmittelpolizei nimmt Arbeit auf

Die neue Bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit (KBLV) nimmt heute ihre Arbeit auf. Große Lebensmittelfirmen werden dann nicht mehr von den Landratsämtern kontrolliert, sondern von der KBLV. Von Lisa Weiß

Über dieses Thema berichtet: Bayern am .

Lebensmittelkontrolleur Manfred Woller steht vor der Heckklappe eines weißen Kleinbusses, der vollgeladen ist mit Kisten und Taschen. Alles Material, das er für die Kontrollen bei den Großbetrieben braucht. Und bevor es losgeht, schaut er lieber nochmal nach, ob doch irgendwas fehlt.

"Da gehen wir jetzt schnell durch, ob alles da ist. Wenn man die Box anschaut: Da ist jetzt die Kamera mit drin und das Thermometer mit drin, das wir brauchen, um die amtliche Messung durchzuführen, um Fotos zu tätigen, welche wir vor Ort benötigen. Und in der Box sind die Probenahmeutensilien drin, das heißt, Probenahmebeutel, Probenahmebehälter." Manfred Woller, Lebensmittelkontrolleur

Schutzkleidung ist auch drin – alles gut, Manfred Woller nickt zufrieden. Er ist eigentlich ausgebildeter Küchenmeister. Und jetzt einer der Kontrolleure der ersten Stunde bei der neuen Behörde. Aber kein Anfänger:

"Ich bin seit 25 Jahren im Geschäft und glaube, für mich sagen zu dürfen, ich hab' einige Tausend Kontrollen hinter mir im Lebensmittelbereich. Und damit ein alter Hase, ja. Und das ist insofern spannend, als dass wir eine neue Ära der Lebensmittelüberwachung einleiten, mit einer anderen Art und Weise der Kontrolle, und ich bin mit vollem Eifer dabei, dass wir das hinbringen." Manfred Woller, Lebensmittelkontrolleur

Bayernweite Kontrolle von Großbetrieben

Denn die neue Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen mit Hauptsitz in Kulmbach und einer Zweigstelle in Oberding soll bayernweit Großbetriebe kontrollieren. Und das unabhängig, objektiv und effizient, verspricht die Leiterin der Behörde, Claudia Thielen:

"Bisher haben die Landratsämter die Betriebe kontrolliert, aber die Landratsämter hatten ganz vielfältige Aufgaben. Die haben neben dem Großbetrieb, vielleicht einer Großbäckerei, auch die Dönerbude kontrolliert, sie haben die Schlangenhaltung kontrolliert, also sie waren für den ganzen Bereich der Veterinär- und Lebensmittelüberwachung zuständig." Claudia Thielen, Leiterin der KBLV

Entlastung für die Landratsämter

Die neue Behörde soll die Landratsämter jetzt entlasten, sie kümmern sich in Zukunft nur noch um die Kontrolle kleinerer Betriebe. Die etwa 600 bayerischen Großbetriebe übernehmen die speziell ausgebildeten Kontrolleure der neuen Behörde, gut 50 sind das momentan.

Konsequenz aus Lebensmittelskandalen

Die Behörde ist für die Kontrollen zuständig und auch für eventuelle Bußgeldverfahren – alles soll in einer Hand bleiben, wie Claudia Thielen sagt. Der Freistaat zieht damit Konsequenzen aus Lebensmittelskandalen, bei denen beispielsweise salmonellenverseuchte Eier in den Handel gekommen waren:

"Der Bayern-Ei-Skandal ist einer von mehreren Vorfällen in der Vergangenheit, die halt zu einem Umdenken bewegt haben und dazu geführt haben, dass die Lebensmittelüberwachung reformiert worden ist." Claudia Thielen, Leiterin der KBLV

In maximal zwei Stunden in jedem Großbetrieb

Das hatten beispielsweise die Grünen im bayerischen Landtag schon seit längerem gefordert. Sie halten die neue Behörde für einen Schritt in die richtige Richtung, wünschen sich aber Behörden-Standorte in jedem Regierungsbezirk. Nicht nur wie jetzt, in Kulmbach und Erding. Denn die Wege zu den Großbetrieben seien weit.

Claudia Thielen sieht das anders: "Wir haben jetzt mit zwei Standorten einmal im Norden, einmal im Süden Bayerns eine ganz gute Abdeckung, also in längstens zwei Stunden ist man eigentlich in jedem Betrieb vor Ort."

Unangemeldete Kontrollen und intensive Nachprüfungen soll es also bei Großbetrieben in allen Teilen Bayerns geben - um Lebensmittelskandale in Zukunft zu vermeiden.