Logistikunternehmen Scherm

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Logistikunternehmen Scherm in Karlskron erweitert doch nicht

Das Logistikunternehmen Scherm stellt überraschend seine Bemühungen um eine Standortentwicklung in Karlskron bei Ingolstadt ein. Zuvor hatte es massiven Widerstand einer Bürgerinitiative wegen sogenannten "Flächenfraß" gegeben. Von Tobias Betz

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Das Logistikunternehmen Scherm wollte den Betrieb um 25 Hektar erweitern, um Flächen für neue Büros, eine Logistikhalle, und Parkplätze zu schaffen. "Das macht einfach keinen Sinn mehr", sagte Scherm-Sprecher Maximilian Roos. Der massive Widerstand gegen das Vorhaben und eine unsachliche Diskussion, die teils sehr persönlich geworden sei, nannte er als Gründe.

Bürgerinitiative gegen Flächenfraß und Lkw-Verkehr

Vor kurzem hatte sich eine Bürgerinitiative in Karlskron gegründet. Ihr Ziel: Den geplanten Flächenverbrauch, die Versiegelung des Bodens und den zusätzlichen Lkw-Verkehr verhindern. Die Grünen haben sich hinter den Widerstand gestellt. Der Fraktionschef der Grünen im Bayerischen Landtag, Ludwig Hartmann, wertete Scherms Entschluss als kluge Entscheidung. "Die verantwortungslose Landnahme hätte den Dorffrieden wohl nachhaltig geschädigt", sagte Hartmann dem BR. Jetzt sei es an der Zeit, über Alternativen zu sprechen.

Scherm hatte die Erweiterung für unverzichtbar erklärt, um Verlagerungen zu verhindern. Was die jetzige Entscheidung langfristig für den Standort Karlskron bedeutet, wollte Schermsprecher Roos nicht kommentieren. Bereits im Jahr 2012 war eine geplante Erweiterung an einem Bürgerentscheid gescheitert.