Mit dem traditionellen Rossmarkt findet heute in Berching (Lkr. Neumarkt in der Oberpfalz) das "größte Wintervolksfest Bayerns" statt. So nennen die Veranstalter das Spektakel, zu dem heuer wieder Tausende Besucher erwartet werden.
Am Vormittag wird Finanzminister Markus Söder (CSU) als designierter Ministerpräsident sprechen (10.45 Uhr). Zuvor werden über 100 Pferde verschiedener Rassen aufgetrieben und im Stadtzentrum präsentiert.
Proteste gegen Milchpreise
Der Rossmarkt beginnt am Morgen mit der Eröffnung eines Warenmarktes. Am Rande der Veranstaltung wollen sich Milchbauern versammeln, um gegen die aus ihrer Sicht zu niedrigen Milchpreise zu protestieren.
Markus Söder besucht den Rossmarkt bereits zum dritten Mal. Zuletzt sprach er dort vor zwei Jahren. Seinen ersten Auftritt auf dem Markt absolvierte er 2010. Damals war Söder noch Umwelt- und Gesundheitsminister. Mit seiner heutigen Rede knüpft Söder an die Tradition des Marktes an. Seit den 1960er-Jahren waren dort zahlreiche CSU-Größen zu Gast, etwa die Ministerpräsidenten Max Streibl und Edmund Stoiber. Franz Josef Strauß und Horst Seehofer halten mit je fünf Besuchen den Rekord in Berching.
Tradition Rossmarkt
Die Tradition einer "Pferdebeschau" geht auf das Jahr 1678 zurück. Der erste Pferde- und Fohlenmarkt fand aber erst 1926 statt. Pferde sind trotz politischer Prominenz bis heute die Hauptakteure des Berchinger Rossmarkts. Verkauft und gehandelt werden sie dort aber nicht mehr.
Der Rossmarkt findet traditionell am Mittwoch nach Lichtmess statt. Zu diesem Zeitpunkt waren früher viele Dienstmägde und Knechte in der Stadt. Da ihre Anstellungen zu Lichtmess ausliefen, suchten sie neue Dienstherren. Zudem kam der Zeitpunkt nach der ereignis- und umsatzarmen Winterzeit und vor der Fastenzeit auch den Geschäften in Berching entgegen.