Modell des Marshotels
Bildrechte: Gerald Stelzer

Auf dem 60.000 Quadratmeter großen Grundstück soll den Gästen das Gefühl gegeben werden, Urlaub auf dem Mars zu machen.

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Mars-Hotel in der Oberpfalz geplant - Widerstand formiert sich

Urlaub auf dem Mars? Das könnte in Auerbach in der Oberpfalz bald Realität werden. Das "Auerbase"-Hotel soll die Besucher weg von der Erde auf den Mars führen. Eine Bürgerinitiative wehrt sich gegen das Hotel.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Schlafen in Raumkapseln, überall roter Sand und eine riesige Rakete inmitten des Geländes - ein Gefühl, als wäre man auf einem anderen Planeten. Das könnte in Auerbach in der Oberpfalz bald Realität werden: Das "Auerbase"-Hotel soll die Besucher weg von der Erde auf den Mars führen.

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Wie ein Krater auf dem Mars

Konkret soll im Gewerbegebiet Saaß bis 2026 ein Hotel entstehen, das Gästen das Gefühl geben soll, Urlaub auf dem Mars zu machen. Das Grundstück ist rund 60.000 Quadratmeter groß. Simulationen zeigen, dass das Hotelareal aussehen soll wie ein Krater auf dem Mars. Ressourcenschonende und pflanzliche Nahrung steht den Planungen zufolge auf der Speisekarte.

Ein Lufttrockner wie in einer Autowaschanlage soll Handtücher nach dem Duschen ersetzen. Kostenpunkt: rund 30 Millionen Euro.

Geplant wird das "Auerbase"-Hotel vom Unternehmer Gerald Stelzer, der Architektin Karin Müller und Geschäftsführerin Andrea Aichinger. Das Themenhotel möchte ein erster Versuch sein, die Menschheit auf den Mars zu bringen, ohne die Erde zu verlassen. Die Nacht im Hotel werde ab 150 Euro pro Person kosten, dafür werde es unter anderem Doppelkapseln geben.

Kritik: Vegetation würde im Keim erstickt werden

Doch gegen das Hotel formiert sich Widerstand mit der Bürgerinitiative "Stoppt das Marshotel". Initiator Frank Horchheimer kritisiert, dass für das Mars-Hotel grüne Wiese verödet werde. Das sei in Zeiten der Klimakrise nicht mehr tragbar. Weil das Grundstück des Hotels dem Mars nachempfunden werden soll, würde jegliche Vegetation im Keim erstickt werden, fürchtet Horchheimer. Er und die anderen rund zehn Mitglieder der Bürgerinitiative sind Nachbarn des Gewerbegebiets und fürchten auch visuelle Einbußen. Dass Auerbach ein Hotel brauche, sei klar, sagte Horchheimer im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. Nur in welcher Form sei umstritten.

Der Unternehmer Gerald Stelzer betont, dass außerhalb des Hotelkomplexes sehr wohl Bäume gepflanzt werden, es sei nicht alles rot. "Es wird grün sein, aber innen herrscht die neue Welt. Hier wird die Zukunft kennengelernt", so Stelzer.

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Nächster Schritt: Diskussion mit Initiatoren, Initiative und Stadt

Bald wolle man sich mit den Hotel-Initiatoren, dem Bürgermeister und Stadträten zusammensetzen und über das Hotel diskutieren. Horchheimer schließt auch ein Bürgerbegehren nicht aus. Unternehmer Stelzer reagierte gelassen auf die Kritik: Das Grundstück liege in einem ausgewiesenen Gewerbegebiet und würde früher oder später sowieso bebaut werden. Außerdem werde die Mars-Landschaft von außen nicht einsehbar sein.

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