Palästinenser fliehen aus der Stadt Chan Junis (22.07.2024)
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Ein Angriff auf die Stadt Chan Junis steht offenbar bevor - Palästinenser fliehen bereits.

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Nahost-Ticker: Offensive auf Chan Junis steht offenbar bevor

Israel will offenbar in Kürze die Stadt Chan Junis angreifen. Das israelische Militär verweist auf "signifikante terroristische Aktivitäten" vor Ort und hat die Palästinenser zum Verlassen des Ostens der Stadt aufgerufen. Die News im Ticker.

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Die wichtigsten News zum Krieg in Israel und dem Gazastreifen

  • Gaza-Streifen: Unicef besorgt über Polioviren im Wasser (10.50 Uhr)
  • Offensive auf Chan Junis steht offenbar bevor (07.20 Uhr)
  • Israel dankt Biden für "unerschütterliche Unterstützung" (05.47 Uhr)
  • Weitere Artikel und Hintergründe zum Krieg zwischen Israel und Gaza

12.06 Uhr: Hamas erstellt Dossiers über Tausende israelische Soldaten

Die islamistische Terrororganisation Hamas hat nach Medienberichten ausführliche Akten mit Daten Tausender israelischer Soldaten und Soldatinnen angelegt. Die Dossiers kursieren demnach bereits seit Dezember 2023 im Netz. Sie umfassten Geburtsdaten, Angehörige, Telefonnummern, E-Mail-Adressen sowie Kontoinformationen, hieß es. Hamas habe die Erstellung der Akten als "Rache für den Mord an den Kindern in Gaza" deklariert.  Ein israelischer Armeesprecher sagte auf Anfrage, das Thema sei bekannt, man habe sich damit bereits vor mehreren Monaten befasst.

11.09 Uhr: Unicef: 143 Kinder und Jugendliche im Westjordanland getötet

Im Westjordanland und Ost-Jerusalem sind nach Angaben des UN-Kinderhilfswerk Unicef in den vergangenen neun Monaten 143 Kinder und Jugendliche getötet worden. Außerdem seien 440 junge Palästinenser durch Munition verletzt worden, teilte Unicef weiter mit. Diese Zahlen seien eine "unnötige und exzessive Ausübung von Gewalt gegen die Verwundbarsten". Sie bedeuteten eine Verdreifachung der Opferzahlen im Vergleich zum Neun-Monats-Zeitraum davor. Auf israelischer Seite seien im Westjordanland in den vergangenen neun Monaten zwei Kinder getötet worden, ergänzte Unicef.

11.08 Uhr: Wegen jüdischer Siedlungen - EU will Israel mehr Druck machen

In der Europäischen Union werden Überlegungen konkreter, den Druck auf Israel wegen der jüdischen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten zu erhöhen. Zudem soll die Regierung in Jerusalem dazu gebracht werden, die Zwei-Staaten-Lösung für einen dauerhaften Frieden zu akzeptieren. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell forderte die 27 EU-Mitgliedsstaat am Montag auf, eine härtere Haltung gegenüber Israel einzunehmen, nachdem der Internationale Gerichtshof die Besetzung des Westjordanlands für illegal erklärt hat.

10.50 Uhr: Gaza-Streifen: Unicef besorgt über Polioviren im Wasser

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen pocht auf einen Waffenstillstand im Gaza-Streifen, damit die Gesundheitsversorgung wiederhergestellt werden kann. Auch die Trinkwasserversorgung und Abwassersysteme müssten wieder "zum Laufen gebracht werden", damit sich Krankheiten wie Polio nicht ausbreiteten, sagte die Sprecherin von Unicef Deutschland, Christine Kahmann, am Montag im WDR5-"Morgenecho". Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte an sechs Orten im Gaza-Streifen Polioviren vom Typ 2 nachgewiesen, die Kinderlähmung verursachen können. Zum Glück seien aber noch keine Fälle von Lähmungen gemeldet worden, sagte Kahmann.

09.44 Uhr: Israel ruft zu Räumung von Teil von humanitärer Zone in Gaza auf

Das israelische Militär hat zur Evakuierung eines Gebiets im Gazastreifen aufgerufen, das es zu einer humanitären Schutzzone erklärt hat. Das Areal umfasst Teile von al-Muwasi. In der Gegend planten Truppen eine Operation gegen Mitglieder der Hamas, die sich dort verschanzt hätten, teilten die Streitkräfte am Montag mit. Demnach sollen Kämpfer der militant-islamistischen Gruppe von dem Gebiet aus Raketen in Richtung Israel abgefeuert haben.

09.39 Uhr: Israel will Geiselverhandlungen wiederaufnehmen

Ein israelisches Team soll am Donnerstag an den Verhandlungstisch über die Freilassung der israelischen Geiseln aus dem Gazastreifen zurückkehren. Das ordnete Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an, wie sein Büro am späten Sonntagabend mitteilte. Berichten israelischer Medien von Montag zufolge soll der Chef des Geheimdienstes Mossad, David Barnea, der israelischen Verhandlungsdelegation vorstehen. Der Ort der Gespräche steht demnach noch nicht fest.

09.05 Uhr: Netanjahu - Israel engster US-Verbündeter unabhängig vom Präsidenten

Israel bleibt nach Ansicht von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu der engste Verbündete der USA im Nahen Osten. Dies sei unabhängig davon, wer im November zum US-Präsidenten gewählt werde, sagt Netanjahu vor seiner Abreise nach Washington. In der Hauptstadt der USA werde er Präsident Joe Biden treffen und ihm für alles danken, was er für Israel getan habe. Die beiden Politiker werden seinen Angaben zufolge auch über die Befreiung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und den Kampf gegen die Hamas sprechen.

07.20 Uhr: Offensive auf Chan Junis steht offenbar bevor

Das israelische Militär fordert Palästinenser zum Verlassen des Ostens der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens auf. Es stehe ein Einsatz der Armee in der zweitgrößten Stadt des Küstenstreifens bevor. Die Zonen des Gazastreifens müssten geräumt werden, in denen es "signifikante terroristische Aktivitäten" gebe und von denen aus Raketen auf Israel abgefeuert würden. Die von Israel definierten humanitären Schutzbereiche würden angepasst, heißt es.

05.47 Uhr: Israel dankt Biden für "unerschütterliche Unterstützung"

Für seine "unerschütterliche" Unterstützung seines Landes in den vergangenen Jahren hat der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant US-Präsident Joe Biden gedankt. "Ihre unerschütterliche Unterstützung, besonders während des Krieges, war von unschätzbarem Wert. Wir sind dankbar für Ihre Führung und Freundschaft", schreibt Gallant auf dem Kurznachrichtendienst X.

05.07 Uhr: Netanjahu beginnt USA-Besuch

Auch nach seinem Rückzug aus dem Rennen um das Weiße Haus will Präsident Joe Biden diese Woche wie geplant mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu zusammenkommen. Es sei noch "zu früh", um sagen zu können, welche Folgen Bidens Entscheidung für Israels Kriegsführung im Gazastreifen haben könnte, zitierte die "Washington Post" eine Quelle in Netanjahus Büro. Laut israelischen Medienberichten soll ein für Dienstag angesetztes Treffen mit Biden wie geplant stattfinden.

01.02 Uhr: Israel greift nach Beschuss Hisbollah-Stellungen an

Die israelische Luftwaffe hat nach Beschuss durch die proiranische Hisbollah erneut Stellungen der Miliz im Südlibanon beschossen. Wie die israelische Armee am Abend mitteilte, sei eine Raketenabschussanlage bombardiert worden. Zudem seien ein Beobachtungsposten und «Terror-Infrastruktur» der Hisbollah angegriffen worden. Nähere Details wurden nicht genannt. Die Angaben konnten unabhängig nicht überprüft werden. Zuvor soll die Hisbollah den Norden Israels mit Raketen und Drohnen angegriffen haben.

Montag, 22. Juli 2024