Flugreisende am Münchner Airport brauchten viel Geduld: Hitze und keine Informationen seitens des Flughafens machten ihnen zu schaffen. Inzwischen gab die Regierung von Oberbayern Stellung die Information heraus, dass eine Sicherheitspanne verantwortlich für das Chaos gewesen sei. Die Regierung von Oberbayern ist zuständig für das Sicherheitspersonal am Flughafen.
Nachdem im Handgepäck einer Reisenden nicht ordentlich verpackte Flüssigkeiten festgestellt worden war, musste sie das Gepäckstück aus dem Sicherheitsbereich bringen. Die Frau wurde zurückgeschickt, um sich einen der vorgeschriebenen Plastikbeutel zu besorgen. Wie die Auswertung der Videoaufnahmen zeigte, kam die Frau wenig später ohne das beanstandete Gepäckstück zurück und passierte eine noch nicht einsatzbereite Kontrollstelle. Entgegen klarer Anweisungen löste das Sicherheitspersonal keinen Alarm aus, daher entwischte die etwa 40 Jahre alte Frau ohne weitere Kontrolle.
Regierung von Oberbayern: individuelles Versäumnis
Die Regierung von Oberbayern sprach von einem individuellen Versäumnis des Sicherheitspersonals, die genaueren Umstände müssten noch aufgeklärt werden. Offenbar reagierte das Personal erst verzögert, deshalb war die Frau auch schon an den kurz hinter der Kontrolle postierten Bundespolizisten vorbei, bevor diese auf den Zwischenfall aufmerksam wurden. Deshalb wurde anschließend Großalarm ausgelöst. Vorsorglich veranlasste die Bundespolizei die komplette Sperrung des Terminals 2 und suchte etwa fünf Stunden nach der Frau. Wahrscheinlich flog sie ab, ohne von dem Wirbel, den sie verursachte, überhaupt etwas mitzubekommen.
Lange Warteschlangen und verspätete Flüge
Die Bundespolizei machte die Abfertigung im Terminal 2 komplett dicht und räumte den Bereich. Reisende aus ankommenden Flugzeugen durften die Maschinen nicht verlassen, auf Twitter meldeten auch abfliegende Reisende, dass sie die Flieger wieder verlassen mussten, nachdem sie zum Teil stundenlang auf dem Rollfeld gewartet hatten. Vor den Sicherheitskontrollen bildeten sich lange Warteschlangen bis weit in den Check-In-Bereich hinein.
Bundespolizei verteidigt Maßnahmen
Die Bundespolizei verteidigte die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen, sie seien gerechtfertigt gewesen. Das betonte Christian Köglmeier von der Bundespolizei im Bayerischen Rundfunk. Passagiere, die in den Sicherheitsbereich gelangten, müssen vorher lückenlos kontrolliert werden. Geschehe das nicht, müssten "entsprechende Maßnahmen anlaufen".
Terminal 2 wieder freigegeben
Nach etwa fünf Stunden Sperrung hat die Bundespolizei das Terminal 2 mittlerweile wieder freigegeben, es kommt aber noch zu starken Verzögerungen bei der Abfertigung. Laut Flughafen haben aktuell rund 60 Flüge noch Verspätung, knapp 200 mussten komplett gestrichen werden.
Der erste Samstag der bayerischen Sommerferien ist in der Regel einer der Tage mit dem höchsten Passagieraufkommen am Flughafen München.