Die Fahrt - meist zwischen Lastwagen-Anhängern, die auf der Schiene den Brenner überqueren - sei hochriskant, sagt Rainer Scharf, der Sprecher der Bundespolizei in Rosenheim. Vor einem Jahr sei ein Flüchtling tot auf den Gleisen im Landkreis Rosenheim entdeckt worden. Wahrscheinlich habe er den Halt verloren und sei vom Zug gefallen.
"Es ist lebensgefährlich auf verschiedene Weise. Entweder man ist ganz nah am Boden, wenn man sich unter die Lkw-Auflieger legt - und läuft Gefahr, abzurutschen und vom Zug überrollt zu werden. Oder es werden die Planen der Lkw oben aufgeschnitten - dann ist man sehr nah an stromführenden Leitung." Rainer Scharf, Bundespolizei Rosenheim
Vor allem Schwarzafrikaner kommen per Güterwaggon
Meist seien es junge Männer aus Nigeria, Eritrea, Gambia und Guinea, die als blinde Passagiere einzureisen versuchten. Ende Mai war eine hochschwangere Frau aus Nigeria auf einem Güterzug aus Italien nach Bayern gelangt. Beamte der Bundespolizei nahmen die 26-Jährige im Gleisbereich des S-Bahn-Halts Zorneding bei München fest.
Inwieweit Schleuser die Menschen auf die Güterzüge bringen, ist unklar. "Es gibt Hinweise, denen wir nachgehen, dass auch Schleuser dahinter stecken", so Scharf. Seit heute gehen die Behörden in Österreich und Deutschland für drei Monate mit gemeinsamen Kontrollen verstärkt gegen Kriminalität und illegale Einwanderung vor.