Das Birgittakloster in Altomünster ist Anfang des Jahres aufgelöst worden. Die letzte verbliebene Nonne, Mutter Apollonia, hatte nach langer Zeit des Widerstands das Haus im Februar widerwillig verlassen.
Nun hat die Nonne in der selbsternannten Postulantin Claudia Schwarz eine streitbare Nachfolgerin: Die junge Frau wollte Ende 2015 dem Konvent kurz vor seiner Auflösung beitreten. Seitdem wohnt sie im Kloster, das sie jetzt nicht mehr verlassen will.
Sie halte sich dort unberechtigt auf, findet das Erzbistum München und Freising, das das Kloster vom Vatikan übernommen hat. Man habe Claudia Schwarz Unterstützung angeboten, damit sie vielleicht in einem anderen Orden unterkommt, so eine Sprecherin des Bistums zum Bayerischen Rundfunk.
Bistum: Reparaturen dringend notwendig
Die Frau stellt sich aber quer und klagt auch gegen das Dachauer Landratsamt, das ihr verboten hatte, im inzwischen baufälligen Kloster zu wohnen. Baumaßnahmen an den Gebäuden, die unter anderem dem Brandschutz dienen und die Gebäude vor weiteren baulichen Schäden schützen sollen, könnten nicht durchgeführt werden, so das Bistum.
Konkrete Pläne, was mit dem Kloster passieren soll, gibt es noch nicht. Ideen dazu will das Bistum zusammen mit Altomünsterern entwickeln. Es solle aber weiterhin ein geistlicher Ort bleiben, erklärt das Bistum.
Claudia Schwarz will Hoffnung nicht aufgeben
Claudia Schwarz sieht sich als rechtmäßige Bewohnerin des Klosters und fühlt sich von einem Urteil des Amtsgerichts Dachau bestätigt. Darin wird das Erzbistum unter anderem dazu verpflichtet, ihr den Zugang zur Chorkapelle des Klosters zu gewähren.
Als Postulantin sei sie derzeit suspendiert, erklärt Claudia Schwarz in einer Reaktion auf die Berichterstattung des BR. Sie hoffe darauf, dass der Vatikan die Übernahme des Klosters durch das Erzbistum München-Freising rückgängig mache und dass der Orden der Heiligen Birgitta dann weiterbestehen könne. Sie fühle sich von Gott berufen, im Kloster zu bleiben.
Mutter Apollonia, die vor ihrem Auszug zusammen mit Claudia Schwarz für das Bestehen des Ordens gekämpft hatte, sagte allerdings dem BR, es sei kaum mit einer Wiedererstehung des Klosters zu rechnen.