Am ersten Prozesstag vor zwei Wochen hatte der Angeklagte über seinen Verteidiger erklären lassen, dass er keine Angaben machen werde. Umso wichtiger sind die Zeugenaussagen, die heute begannen.
Den Anfang machte der Polizist, der am 12. November die grausam zugerichtete Leiche der jungen Frau in deren Wohnung gefunden hatte. Sie sei in einem Müllsack verpackt gewesen, der in einer nicht einsehbaren Nische neben einem Kachelofen versteckt gewesen sei.
"Ich habe den Müllsack an einer Stelle aufgerissen und hab sofort eine Hand der Leiche gesehen." Polizist bei seiner Aussage
Die Mutter der Getöteten hatte den Sack gefunden und die Polizei verständigt. In besagter Nische, die mit Kartons und einem Brett verdeckt war, lagen auch große Mengen Katzenstreu. Bereits einen Tag davor waren Polizeibeamte in der Freyunger Wohnung, um nach der jungen Frau zu suchen, weil sich die Mutter Sorgen um die 19-Jährige gemacht hatte. Bei der ersten Nachschau hatten die Beamten allerdings nichts Verdächtiges festgestellt, außer dass es sehr stark nach Katzenstreu gerochen hatte.
Streit und Lärmbelästigungen
Ausgesagt hat heute auch der Hausmeister der Wohnung. Er berichtete unter anderem davon, dass sich der Angeklagte und seine Ex-Freundin vor und nach der Trennung mehrmals heftig gestritten hatten. Außerdem habe es öfter Beschwerden von Nachbarn wegen Lärmbelästigung gegeben. Zum letzten Mal gesehen habe er Lisa H. etwa zwei Wochen vor Auffinden der Leiche.
Angeklagter schweigt
Der Angeklagte äußerte sich bislang nicht zur Tat. Auch am ersten Prozesstag machte Dominik R. lediglich knappe Angaben zu seiner Person.
Dominik R. soll seine Ex-Freundin laut Anklageschrift heimtückisch und brutal mit mehreren Messerstichen ermordet haben. Motiv soll Eifersucht gewesen sein. Der 23-Jährige wollte es laut Anklage nicht hinnehmen, dass seine Ex-Freundin die Beziehung beendet und einen neuen Freund hatte.