Ehemalige US-Soldaten in Augsburg: Mike Leary, Skye Irion, Vic McFadden, Rene BeBeau (v.l.n.r.)
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Ehemalige US-Soldaten in Augsburg: Mike Leary, Skye Irion, Vic McFadden, Rene BeBeau (v.l.n.r.)

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Nach 25 Jahren: US-Soldaten feiern Wiedersehen in Augsburg

Nach 25 Jahren: US-Soldaten feiern Wiedersehen in Augsburg

25 Jahre ist es her, als der letzte US-Soldat Augsburg verlassen hat. Für viele war es ein Abschied mit Wehmut. Jetzt kamen rund 100 ehemalige Armee-Angehörige an ihren alten Standort zu einer Reunion zurück.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

"Das war meine Uniform", sagt Vic McFadden und zeigt auf eine Schaufensterpuppe im Amerika-Haus in Halle 116 auf dem ehemaligen Sheridan-Kasernengelände in Augsburg. Dort, im eingerichteten Museum, sind ehemalige US-Soldaten zusammengekommen, die lange Jahre in Augsburg ihren Dienst taten. Sie feiern ein Wiedersehen.

Der 61-jährige McFadden war von 1983 bis 1988 und 1990 bis 1992 am Lech stationiert. Augsburg hat er zwar längst verlassen, wohnt wieder zuhause in Illinois - geblieben ist aber seine Uniform. "It makes me happy and it makes me proud", sagt McFadden.

Für Vic und die anderen etwa 100 Amerikaner, die sich am Wochenende in Augsburg zur Reunion trafen - mit Stadtbesichtigung und Empfang bei Oberbürgermeisterin Eva Weber - ist die Reise nach Augsburg eine Reise zu sich selbst.

Aus Besatzern wurden Freunde

Kurz nach Kriegsende 1945 begann die US-Armee, Truppen in Augsburg zu stationieren. In der Hochphase des Kalten Krieges waren bis zu 30.000 Amerikaner in Augsburg, in bis zu vier Kasernen. Während es anfangs den Soldaten untersagt war, Freundschaften zu den Deutschen aufzubauen, wurden diese später umso mehr gepflegt. "Ich habe hier Freundschaften geschlossen, die immer noch bestehen", sagt Rene BeBeau, der in den 70ern drei Jahre lang in der Sheridankaserne untergebracht war. An diesem Wochenende ist auch er Teil der Gruppe, die sich auf den Weg gemacht hat, Augsburg noch mal wiederzusehen.

Neues Lebensgefühl in Augsburg

Mit seinen Freunden traf BeBeau sich damals regelmäßig in Augsburger Kneipen und Restaurants, erzählt er. Schwäbische Spezialitäten kamen gut an. "I loved the food and I loved Spezi", sagt Skye Irion im Amerika-Haus. Die heute 65-Jährige gerät ins Schwärmen, während sie erzählt. Von den jungen Soldatinnen und Soldaten profitierte die Gastronomie damals sehr.

Die Amerikaner brachten ein ganz neues Lebensgefühl nach Augsburg, so Georg Feuerer vom Verein "Amerika in Augsburg", der sich für die Erinnerung an diese Zeit und die Verständigung zwischen Deutschen und Amerikanern einsetzt. "Das Leben wurde nach dem Krieg wieder bunt", erklärt Feuerer. Die Präsenz der Amerikaner prägte die Kultur und die Wirtschaft, überhaupt auch das städtische Bild.

Frei von Problemen war die Stationierung der Amerikaner in Augsburg all die Jahre nicht immer. Es gab auch Soldaten, die in Kriminalfälle verwickelt waren, Rassenprobleme innerhalb der Truppe, Lärm und Umweltauswirkungen durch Militärübungen.

Mission: streng geheim

Welcher Aufgabe die Amerikaner in Augsburg nachgingen? "Ich möchte darüber nicht sprechen, ich habe in Gablingen gearbeitet", sagt Rene BeBeau. Auch Skye Irion will nicht viel über "Gab" reden. Morsecodes habe sie dort abgehört, so die 65-Jährige, die in ihrer Zeit in Schwaben sogar eine Tochter zur Welt brachte.

"Gab" - das ist das Synonym für die Gablingen-Kaserne, einst ein wichtiger Stützpunkt der amerikanischen Aufklärungs- und Nachrichtendienste während des Kalten Krieges. In dieser abgeschirmten Einrichtung wurden unter strengster Geheimhaltung elektronische Aufklärungs- und Überwachungsaktionen durchgeführt. Bis heute ranken sich Geheimnisse um diesen Militärstandort, den längst der Bundesnachrichtendienst übernommen hat.

Truppenabzug mit Wehmut

Mit dem Ende des Kalten Krieges und der Verkleinerung der US-Streitkräfte in Europa erfolgte in den 1990er-Jahren der Abzug der Amerikaner aus Augsburg. Ihre letzte Fahne rollten die Alliierten 1998 ein. Es war das Ende einer Ära – wieder mit tiefgreifenden Veränderungen für die Stadt: Kasernengebäude verschwinden, Flächen sollen neu genutzt werden.

Viele der ehemaligen US-Soldaten hoffen bei ihrem Besuch in Augsburg, dass diese gemeinsame deutsch-amerikanische Zeit nicht aus den Köpfen verschwindet. Die Leute sollen sich immer daran erinnern, so Vic McFadden, der den Augsburgern deswegen seine Uniform überlassen hat. Er tue dies sehr gerne und sagt: "Augsburg will always have a place in my heart".

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