Kammeltals Bürgermeister Thorsten Wick (parteilos) ist erschüttert mit Blick auf den verwüsteten Kreuzweg im Kammeltaler Ortsteil Wettenhausen. "Ich bin schockiert von der Brutalität. Das muss blanker Hass gewesen sein, den man zum Ausdruck bringt, dass man alle Stationen komplett zerstört", sagte Wick. Auf dem Kreuzweg im Landkreis Günzburg wurde schon mehrmals randaliert.
Bürgermeister spricht von gezieltem Anschlag
Anfangs dachte man an einen Streich von Jugendlichen, sagt Wick, aber das was jetzt passiert ist, habe mit einem Streich nichts zu tun. Es sei eher "ein gezielter Anschlag, ein gezieltes Vorgehen" von Erwachsenen gewesen, "die wissen, was sie tun", glaubt Wick. Heiligenfiguren wurden umgeworfen und diese damit teilweise zerstört. Zudem wurden bleiverglaste Mosaikscheiben aufgebrochen und beschädigt. Das habe nichts mit einer Mutprobe zu tun, sagt Wick: "Da wurde massiv mit Brecheisen Kraft aufgewendet, um das zerstören zu können."
Absicherung des Kreuzwegs schwierig
Den Weg abzusichern, sei schwer. Er liegt außerhalb im Wald. Vorstellen könnte sich Wick eine Kameraüberwachung. Das sei datenschutzrechtlich aber schwierig. "Wir wollen uns nicht unterkriegen lassen und den Kalvarienberg wieder aufbauen", sagt Wick. Auch Günzburgs Landrat Hans Reichhart ist wegen des blinden Vandalismus fassungslos und will den Kreuzweg wieder aufbauen. "Wir werden uns das nicht gefallen lassen", so der Landrat.
Besucher des Kreuzwegs fassungslos
Die Besucher des Weges sind ebenfalls fassungslos: "Wer macht sowas? Das ist blinde Zerstörungswut", sagt einer. Eine andere meint: "Im ersten Moment habe ich geweint. Unfassbar, dass das wieder passiert ist. Es hat wehgetan, weil alles kaputt ist. Was für eine Wut, Gewalt und Aggression treibt diese Menschen um?". Beim Kalvarienberg handle es sich um einen besonderen Platz, sagen mehrere Besucher des Kreuzwegs und eine findet: "Es macht einen wütend und sprachlos, die Ohnmacht ist das Schlimmste". Beim Blick auf die zerstörten Figuren sagt ein anderer Besucher: "Die Leute sollen sich schämen, die so etwas machen".
Polizei hofft auf Hinweise
Laut Polizei gibt es bislang keine heiße Spur, keine Hinweise auf die Täter. Man müsse die Ergebnisse der Spurensicherung abwarten. Die Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung.
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