500 Hektar und Platz für 12.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Mit diesen Zahlen hat der Intel-Chef sein Projekt "Mega-Fab", also Mega-Fabrik, in einem Zeitungsinterview vorgestellt. Dass der Chip-Hersteller vielleicht nach Penzing kommt, war bekannt. Das US-Unternehmen war auf der Suche nach einem Standort in Europa. Und da kam im Sommer das ehemalige Fliegerhorst-Gelände in Frage. Von einer "Mega-Fab" war aber nicht die Rede.
Zu groß für Penzing
Der Bund Naturschutz ist alarmiert. Er hat am Montag deshalb eine Online-Pressekonferenz veranstaltet. Dort machte er klar, dass Penzing als Standort für so ein riesiges Projekt aus seiner Sicht nicht geeignet ist. Kritikpunkte waren unter anderem der riesige Flächenverbrauch, der Wasserverbrauch einer Chipfabrik und der Zuzugsdruck in eine schon überhitzte Region. Die Fabrik wäre 700 Fußballfelder groß und zerstöre 230 Fußballfelder fruchtbarste Ackerböden, sagte Monika Nörr von der Kreisgruppe Landsberg am Lech des Bund Naturschutzes.
"Planungen stoppen!"
Der Bund Naturschutz hat sich mit einem offenen Brief an Intel gewandt. Darin fordert er, die Planungen für diesen Standort zu stoppen." Peter Satzger, 1. Vorsitzender der Kreisgruppe Landsberg, sagt, Intel-CEO Pat Gelsinger habe seine genauen Vorstellungen zu den Standortbedingungen für einen Produktionsstandort in Europa öffentlich mitgeteilt. Diese könnten "wir" hier vor Ort nicht erfüllen, auch wenn es auf den ersten Blick eine einfache Lösung für die Nachnutzung des Fliegerhorst Penzing wäre, an einen einzigen Investor zu verkaufen. Der Bund Naturschutz würde den ehemaligen Fliegerhorst lieber für mehrere lokale Firmen bereithalten.
Intel hat nicht angerufen
Und was sagt die Gemeinde Penzing? 90 Prozent des Areals gehören ihr, die übrigen zehn Prozent der Stadt Landsberg. "Die derzeit diskutierte und von Herrn Gelsinger womöglich gewünschte Größenordnung ist bei der Gemeinde nicht eingegangen", sagt Peter Hammer, der Bürgermeister von Penzing, dem BR Studio-Landsberg-Mindelheim. Die Gemeinde Penzing kennt das "Mega-Fab" Projekt von Intel bislang nur aus der Presse.
Drei Nummern kleiner?
Für Penzing ist die Bewerbung aus dem Sommer aktuell. Und da ist von 3.500 Arbeitsplätzen und 270 Hektar auf dem ehemaligen Fliegerhorst Gelände die Rede. Wenn Intel jetzt Größeres vorhabe, müsse erstmal komplett neu diskutiert und im Penzinger Gemeinderat und Landsberger Stadtrat darüber abgestimmt werden, so der Bürgermeister von Penzing. Das könnte knapp werden und müsste dann in den nächsten drei Wochen passieren. Denn der Intel-Chef hat auch gesagt, dass er noch dieses Jahr entscheiden will, wo die "Mega-Fab" entstehen soll. Fest steht: Die Planungshoheit über das Projekt liegt in der Region, hier wird entschieden, ob und wie groß Intel planen darf und kann.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!