Maximilian Fischer hat die ganze Palette der Polizeiausrüstung auf einem Tisch vor sich liegen: Pfefferspray, schusssichere Weste, Bodycam, aber auch das Modell einer Polizeipistole können die Besucher des Pop-up-Stores in Regensburg hier einmal selbst in die Hand nehmen. Sogar ein gesichertes Sturmgewehr für Spezialkräfte liegt zum Anfassen bereit.
Polizeiwaffen zum Anfassen, Reaktion am Fahrsimulator testen
"Das ist die neue Mittedistanz-Waffe, die hat die Polizei jetzt seit 2018, ein belgisches Fabrikat", sagt Fischer, der im Großraum Regensburg das Einsatztraining der Polizei leitet. Das Sturmgewehr werde verwendet, wenn zum Beispiel ein entlaufenes Tier getötet werden müsse. Aber auch bei lebensbedrohlichen Einsatzlagen wie einem Amoklauf oder Terrorangriff komme diese Waffe zum Einsatz. "Das heißt, dass man den Feind oder den Störer aus größeren Distanzen bekämpfen und neutralisieren kann", erklärt Fischer ganz nüchtern.
Im Pop-up-Store der Oberpfälzer Polizei im Donau-Einkaufszentrum geht es aber nicht nur um Waffen. An einem Fahrradsimulator können Besucherinnen und Besucher ihre Reaktionszeit testen. Kinder dürfen sich einmal auf ein Polizeimotorrad setzen und das Blaulicht einschalten.
- Lesen sie auch: So funktionieren Pop-up-stores
Tipps zur Prävention: Fenster einbruchsicher machen
Beim Stand der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle geht es dagegen um Prävention. Hier gibt Berater Siegfried Ebneth Tipps für das richtige Fahrradschloss, oder wie Fenster und Türen einbruchssicher gemacht werden können. Wie schnell ein einfaches Fenster aufgehebelt werden kann, können die Besucher an einem Modell selbst ausprobieren. Der Mitmach-Test zeigt: An der richtigen Stelle mit dem Schraubenzieher angesetzt, lassen sich ältere Fenster ohne Einbruchsschutz innerhalb weniger Sekunden aufhebeln. "Sie sehen, wie einfach man da mit einem Hebelwerkzeug diesen Zapfen aus den Schließstücken hebeln kann und dann geht das Fenster auf", sagt Ebneth.
Werbung für den Polizeiberuf
Mit solchen Versuchen sollen die Menschen sensibilisiert werden, das ist eine der Hoffnungen des Polizeipräsidiums. Außerdem soll die Bevölkerung im 75 Quadratmeter großen, normalerweise leerstehenden Laden mit den Polizisten ins Gespräch kommen. "Wir hoffen, dass wir gerade hier im Einkaufszentrum ein paar Leute erreichen können", sagt Franziska Weidauer, die den Pop-up-Store organisiert hat.
Der Laden soll außerdem bei jungen Menschen Interesse für den Polizeiberuf wecken. Deshalb sind auch Einstellungsberater der Polizei vor Ort. Noch habe die Polizei ausreichend Bewerber, sagt Polizeipräsident Thomas Schöniger, doch darauf dürfe man sich nicht ausruhen. "Wir haben eine Vielzahl an Bewerbern, aber wir müssen auch mehr um die Bewerber kämpfen, als das früher der Fall war", sagt Schöniger.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!