Am Samstagnachmittag ereignete sich in Lindau ein folgenschwerer Streit: An einem Bahnübergang geraten ein Radfahrer und ein Bahnmitarbeiter aneinander. Der eine möchte mit seinem Rennrad noch schnell über die Gleise, der andere widerspricht. Nun ermittelt die Polizei.
Bahnmitarbeiter will Rennradfahrer aufhalten
Laut Polizei wollte der 68-jährige Rennradfahrer den Bahnübergang queren, doch das Schrankenschließsignal setzte ein. Der 46-jährige Bahnmitarbeiter forderte den 68-jährigen Urlauber deshalb dazu auf, zu warten – doch der weigerte sich. Weil er nicht anhalten wollte, so die Polizei, habe sich der Bahnmitarbeiter in den Weg gestellt und es kam zum Zusammenstoß.
Bewusstlos auf den Gleisen
Wie ein Sprecher der Polizei sagte, eilten Bahnmitarbeiter zu dem gestürzten Mann und holten ihn von den Gleisen. Er war demnach kurz bewusstlos gewesen. Die Schranken seien noch nicht geschlossen gewesen. Im Bahnverkehr gab es laut Sprecher keine Einschränkungen. Die Polizei leitete gegen den 46-jährigen Bahnmitarbeiter Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ein. Denn: Es bestehe der Verdacht auf gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und fahrlässige Körperverletzung, erklärte eine Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West auf BR-Nachfrage: Der Bahnmitarbeiter habe sich dem Radfahrer in den Weg gestellt und so einen Verkehrsunfall verursacht. Der Radler sei deshalb gestürzt und habe leichte Verletzungen davongetragen. Es sei nicht Aufgabe von Bahnmitarbeitern, bei Nichtbefolgung von Regeln einzugreifen. Welchen Rechtfertigungsgrund der Bahnmitarbeiter für sein Handeln hatte, werde nun geprüft. Möglich sei auch, dass die Staatsanwaltschaft den Vorfall nicht weiter verfolgen werde, so die Sprecherin.
Aufgrund vieler Nachfragen haben wir den Vorfall am Bahngleis um zusätzliche Informationen ergänzt.
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Mit Informationen von dpa.