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Rottweiler

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Rottweiler-Attacke: Eine Frage der Haltung?

Der Angriff in der Münchner Innenstadt wirft Fragen auf: Sind Rottweiler aggressiv oder sind die Halter verantwortlich, wenn der Hund attackiert? Hunde-Psychologe Thomas Riepe hält Rottweiler für "nicht gefährlicher als andere Hunde".

Müssen Rottweiler angeleint werden?

Rottweiler sind Listenhunde, die vom Gesetzgeber potenziell als gefährlich eingestuft werden. Normalerweise müssen die Listenhunde, wenn sie keinen Wesenstest haben, also als friedlich eingestuft werden, einen Maulkorb tragen und an die Leine genommen werden.

Der Rottweiler soll aus dem Auto entwischt sein, wie muss sich denn ein Hundehalter in einem solchen Fall verhalten?

Grundsätzlich muss der Halter dafür sorgen, dass der Hund niemanden verletzten oder gefährden kann. Fürs Auto gibt es Anleingeschirr und Boxen. Da muss man sicherstellen, dass der Hund nicht einfach so aus dem Auto entwischen kann.

Der Rottweiler war erst eineinhalb Jahre alt. Kann man daraus Rückschlüsse auf das Verhalten des Hundes ziehen?

Wenn so etwas wie am Wochenende in München vorkommt, kann das verschiedene Gründe haben. So ein Hund kann krank sein. Er kann sich bedroht fühlen, weil er meint, dass ihm jemand was böses will und ein sehr häufiger Grund, warum Hunde überreagieren ist die Haltung. Wie wird er erzogen? Wie wird er ausgebildet: mit Druck? Mit Härte? Oder Einschüchterung? Dann können sich Aggressionen aufstauen und mal explodieren.

Sind Rottweiler denn gefährlich?

Ein Rottweiler war nie ein Kampfhund, der ist auch nie zum Kämpfen benutzt worden. Das war eigentlich ein Hund, der auf Bauern- oder Schlachthöfen als Treibhund eingesetzt wurde. Der musste also große Tiere wie Rinder oder Bullen treiben und dann wurde er zum Wachhund aufgrund seiner Statur. Aber der musste nie kämpfen. Der Rottweiler an sich ist eigentlich ein sich in ruhender Hund. Wenn der vernünftig gehalten wird, ist der nicht gefährlicher als jeder andere Hund.

Wie ist das denn mit Rottweiler? Muss der Hund oder der Halte eine Ausbildung absolvieren?

Doch, aber das ist in den Bundesländern unterschiedlich, in Bayern ist er gelistet, das heißt, man muss einen Hundeführerschein machen und seine Sachkunde nachweisen.