Heute Nachmittag wählt der Rundfunkrat eine neue Intendantin oder einen neuen Intendanten für den BR.
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Die Kandidat*innen (v.l.n.r.): Dr. Christian Vogg, Dr. Katja Wildermuth, Dr. Albrecht Frenzel

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Rundfunkrat wählt neue BR-Spitze

Rundfunkrat wählt neue BR-Spitze

Heute Nachmittag wählt der Rundfunkrat eine neue Intendantin oder einen neuen Intendanten für den BR. Denn nach zehn Jahren tritt Ulrich Wilhelm nicht mehr für eine 3. Amtszeit an. Er scheidet Ende Januar 2021 aus.

Zur Wahl stehen drei Personen aus dem Bereich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Erstmals in der 71-jährigen Geschichte des BR könnte eine Frau an die Spitze der Rundfunkanstalt gewählt werden.

Kandidatin Dr. Katja Wildermuth

Die 55-jährige Katja Wildermuth ist Programmdirektorin beim MDR in Halle. Sie hat Geschichte in München studiert und blickt auf eine langjährige Fernseh-Karriere beim MDR und NDR zurück. Sie war verantwortlich für preisgekrönte Dokumentarfilme, darunter viele Kooperationen mit Arte, und crossmediale Projekte. Wildermuth gilt als besonders erfahren, was Digitalisierung und trimediale Strukturen betrifft, also das Zusammenführen von Radio, Fernsehen und Online.

Kandidat Dr. Albrecht Frenzel

Seit 2015 ist der 54-jährige Albrecht Frenzel Verwaltungsdirektor des BR, zuvor war er in gleicher Position beim NDR tätig. Er hat ein Zeitungsvolontariat bei der Schwäbischen Zeitung absolviert und anschließend Verwaltungswissenschaften studiert. Im BR hat er vor allem die Personalentwicklung und die Finanzen im Blick; der BR muss Millionen einsparen, selbst wenn es 2021 zu einer leichten Erhöhung des Rundfunkbeitrages kommen sollte.

Kandidat Dr. Christian Vogg

Der 55-jährige Augsburger Christian Vogg arbeitet beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF als Chief Data Officer und Bereichsleiter Dokumentation und Archive. Der ausgebildete Journalist war zuvor für die kirchliche Presse und den WDR tätig, dort unter anderem als Reporter, als Auslandskorrespondent im Nahen Osten und in der Intendanz. Bei der Europäischen Rundfunkunion (EBU) in Genf war er für die Bereiche Radio und Musik zuständig.

Geheime Wahl im Rundfunkrat

Zu den wichtigsten Aufgaben des Rundfunkrates gehört die Wahl der Führungsspitze des Senders, also des Intendanten oder der Intendantin. Für dieses Amt konnten die Rundfunkräte Vorschläge machen, man kann sich nicht selbst bewerben.

Abgestimmt wird in der nicht-öffentlichen Sitzung in geheimer Wahl, es reicht die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Gegebenenfalls wird auch eine Stichwahl notwendig sein. Intendanten werden auf fünf Jahre gewählt, eine Wiederwahl ist zulässig. Die Amtszeit der oder des Neuen beginnt am 1. Februar 2021.

Die Zusammensetzung des Rundfunkrates

Die 50 Frauen und Männer, die den Rundfunkrat des BR bilden, stehen für die sogenannten gesellschaftlich relevanten Gruppen: Gewerkschaften, Kirchen, Sport- und Jugendverbände, Kulturorganisationen und Wirtschaftskammern gehören dazu, aber auch die Parteien – letztere dürfen jedoch nicht die Mehrheit in dem Gremium bilden. Proportional zur Sitzverteilung im Bayerischen Landtag sind sie auch im Rundfunkrat vertreten. Derzeit sind das zwölf Politiker und Politikerinnen, außerdem der bayerische Medienminister. Vorsitzender des Rundfunkrates ist Lorenz Wolf, der Vertreter der katholischen Kirche.

Ergebnis gegen Abend erwartet

Nachdem sich heute alle Bewerber nochmals persönlich im Rundfunkrat vorstellen und die Pandemie-Vorschriften ein aufwändiges Abstimmungsprozedere notwendig machen, wird erst am Abend mit einem Wahlergebnis gerechnet.

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