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Wilde Schlittenfahrt

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Schlittenfahren - aber richtig!

Kälte und genug Schnee - also rauf auf den Schlitten! Aber Vorsicht: Laut Bergwacht gab es allein am Wallberg seit Weihnachten rund 21 Rodelunfälle. Wer die rasante Rodelabfahrt ohne Unfall genießen will, sollte deswegen ein paar Dinge beachten.

Rodeln gilt gemeinhin als harmloser Freizeitspaß. Eine Fehleinschätzung! Allein im Februar mussten schon mehrere Rodler mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert werden.

Strecke checken

Bevor man sich also auf den Schlitten schwingt, sollte man sich zuerst  über die Streckenführung informieren. Ist die Rodelabfahrt gleichzeitig auch der Wanderweg nach oben, kann man sich schon einen ersten Überblick über die Routenführung und die Schneebeschaffenheit machen. Aber Vorsicht: Beim Hinaufwandern immer auf abfahrende Rodler achten und nicht die Abfahrt queren! Ferner sollte man wissen, ob es Gegenverkehr von hochfahrenden Autos geben könnte.

Kontrolliertes Tempo

Ist man die Rodelstrecke hochgewandert, wartet oben meist eine bewirtschaftete Hütte. Bei der Einkehr und der obligatorischen Brotzeit ist es ratsam, sich mit alkoholischen Getränken zurückhalten. Gestärkt und ausgeruht geht es danach an die Abfahrt.  Hier sind zunächst feste Bergstiefel zum Bremsen wichtig. Doch deren Bremswirkung sind, je nach Schneelage, begrenzt.  Deswegen ist die wichtigste Regel: Nicht zu schnell abfahren bzw. nur so schnell, dass man bei unvorhergesehenen Ereignissen sofort bremsen kann.

Bremsen lernen

Eine ordentliche Bremsung gelingt, wenn beide Füße fest mit den Schuhsohlen links und rechts vom Schlitten auf dem Boden stehen. Dabei sitzen bleiben und mit den Händen den Schlitten vorne nach oben ziehen. Die Schlittenkufen graben sich hinten tief in den Boden. Gelingt fast immer – außer auf blankem Eis. 

Obacht in Kurven

Kinder sollten beim Rodeln unbedingt einen Helm tragen. Doch auch wer einen Helm trägt, sollte sich seiner Sache nicht zu sicher sein. Besonders in steilen Kurven besteht die Gefahr, dass es den einen oder anderen Schlittenfahrer aus der Bahn trägt bzw. dass man stürzt. Landet man in weichem Schnee, ist das kein Problem. Doch oftmals ist der Schnee am Wegesrand vereist und sehr hart. Bei Stürzen sollte man an nachkommende Rodler denken und sofort die Strecke räumen.

Überholverbot

Sind mehrere Rodler gleichzeitig auf der Strecke unterwegs, gilt Überholverbot. Denn viele Menschen überschätzen beim Rodeln ihre Lenkmöglichkeiten. Anstatt vorausfahrende Rodler zu überholen fahren sie auf diese auf. Hierbei kann es zu schwerwiegenden Wirbelsäulenverletzungen kommen. Achtet man darauf, dass man auf der Rodelstrecke nicht allein unterwegs ist, steht dem Spaß jedoch nichts mehr im Weg. Besonders in Oberbayern gibt es unzählige Rodelabfahrten, die so schnell sind, dass man sich danach den ein oder anderen Eiszapfen von der Nase zupfen muss.