Fahrgäste sollen künftig etwa 30 Minuten schneller mit dem Zug zwischen Hof und München unterwegs sein. Das teilte die Deutsche Bahn (DB) am Donnerstag in Schwandorf mit. Demnach wären die Fernzüge zwischen Schwandorf und Regensburg sieben Minuten schneller unterwegs, zwischen Schwandorf und München wären es 14 Minuten Zeitersparnis.
Elektrifizierung, Streckenausbau und mehr Züge
Möglich sollen das die Elektrifizierung der Strecke, der Aus- und Umbau der Gleise und mehr Züge auf der Strecke machen. Die Bahn reagiert damit auf den vom Bund vorgegebenen Deutschlandtakt, der eine schnellere Fahrzeit und die Wiedereinführung von durchgehenden Fernverkehrslinien vorschreibt.
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Mancherorts muss Gleisführung verlegt werden
Um die Fahrzeit zu reduzieren, werden die Gleise in Kurven beispielsweise so verändert, dass Züge weniger abbremsen müssen und anstatt mit 100 dann mit 130 Stundenkilometern die Kurve nehmen können. Weitere Zeitersparnis ergibt sich dadurch, dass die Züge nicht mehr zwischen Diesel- und Elektrolokomotiven umgespannt werden müssen.
In manchen Abschnitten muss die Trassierung der Gleise verändert werden – etwa auf Höhe der Ponholzer Höhle bei Maxhütte-Haidhof im Kreis Schwandorf. Hier sollen die Gleise künftig nicht mehr westlich an der Höhle vorbeilaufen, sondern östlich und an Ponholz vorbei. Es soll auch wieder eine Haltestelle für den Nahverkehr gebaut werden. Momentan ist die in Ponholz stillgelegt. Der Halt könnte dann nahe des Pendlerparkplatzes Maxhütte-Haidhof entstehen.
Im Zuge des Ausbaus müssen vor allem die Bahnhöfe Schwandorf, Weiden und Marktredwitz fast vollständig umgebaut werden. Der Zugverkehr soll aber - sobald die Bagger rollen - weitgehend normal weitergehen, weil die Umbauten in Abschnitten durchgeführt werden sollen.
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Mehr Güter auf die Schienen
Durch die Elektrifizierung und den Umbau des Ostkorridors werden auch mehr Güterzüge fahren können. Momentan verkehren auf der Strecke zwischen 15 und 20 Güterzüge am Tag, nach dem Umbau sollen es bis zu 70 täglich werden.
Insgesamt rechnen die Planer durch die Elektrifizierung der Strecke mit einer CO2-Reduzierung von 40.000 Tonnen pro Jahr.
Baubeginn wohl erst in den 2030er Jahren
Außerdem sollen neue Haltestellen in Diesenbach im Landkreis Regensburg, in Wutzlhofen, einem Stadtteil von Regensburg, sowie im Bereich der Walhallastraße in Regensburg gebaut werden. Damit die Fahrzeit trotzdem reduziert wird, werden Überholgleise gebaut und die Weichen elektrifiziert und teilweise digitalisiert.
Bis 2024 soll ein großer Meilenstein bei den Planungen abgeschlossen sein: Dann soll nämlich feststehen, wie die Trassen genau verlaufen. Der Bau wird aber voraussichtlich erst in den 2030er Jahren beginnen.
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