Bayerische Wasserinfrastruktur soll bis 2050 ausgebaut werden
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Trinkwasser (Symbolbild)

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So soll die Wasserversorgung Bayerns sichergestellt werden

In Nürnberg sind die Zwischenergebnisse des Zukunftsprojekts "SüSWasser" vorgestellt worden. Das will die Wasserversorgung in Bayern sicherstellen und die Wasserinfrastruktur bis 2050 deutlich ausbauen. Warum der Fokus dabei auf Fernwasser liegt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Es sind Zwischenergebnisse, doch sie zeichnen einen deutlichen Weg vor: Die bayerische Wasserinfrastruktur soll bis 2050 ausgebaut werden. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) hat dazu in Nürnberg Zwischenergebnisse des Zukunftsprojekts „SüSWasser“ vorgestellt, mit dem die Wasserversorgung in Bayern in Zukunft sichergestellt werden soll. Bis 2025 sollen elf Fernwasserversorger entstehen.

Glauber: Grundwasser als "riesiger Wasserschatz"

"Unter Bayern liegt ein riesiger Wasserschatz in Form unseres Grundwassers. Auch in Zukunft soll in Bayern jederzeit und überall das Lebensmittel Nummer eins in bester Qualität und in ausreichender Menge aus dem Wasserhahn fließen", so Glauber. Die öffentliche Wasserversorgung basiert in Bayern auf dem Zusammenspiel von lokalen Versorgern sowie regionalen Verbünden und der Fernwasserversorgung. Vor allem die Fernwasserstruktur soll mit dem Zukunftsprojekt weiter ausgebaut werden.

Prof. Markus Disse
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Bestehende Fernwassersysteme verbinden

Mit einer neuen sogenannten Wasserspange sollen die einzelnen bestehenden Fernwassersysteme verbunden werden. Die Zwischenergebnisse zeigen, dass als mögliche Variante der Wasser-Einspeisung leistungsstarke Wasserreservoire wie der Bodensee oder das Lech-Mündungsgebiet infrage kommen. Eine überregionale Fernwasserleitung könnte am Bodensee oder im Lech-Mündungsgebiet beginnen und über die fränkischen Regierungsbezirke bis nach Niederbayern führen.

Ein Zweckverband in Unterfranken hatte bereits letztes Jahr beschlossen, sich an die "Fernwasserversorgung Oberfranken" anzuschließen. Für den Anschluss an die Fernwasserversorgung müssten rund 65 Kilometer Wasserleitung von Oberfranken kommend neu gebaut werden. Das Trinkwasser soll dann von der Trinkwassertalsperre Mauthaus bei Nordhalben im Frankenwald zunächst nach Bad Königshofen fließen. Das Projekt soll zwischen 2027 und 2028 realisiert werden.

Kein Zugriff auf Tiefengrundwasser

Mit mehreren hundert Kilometern neuer Fernleitungen soll die regionale öffentliche Wasserversorgung unterstützt und bei Bedarf entlastet werden. Oberstes Credo sei, dass nicht auf Tiefengrundwasser zurückgegriffen werden muss. Die gute Nachricht, so Glauber: "Bayern verfügt in allen Regierungsbezirken über gute Wasserreserven in ausreichender Menge."

Für den Ausbau der Fernwasserversorgung rechnet der Umweltminister mit Kosten zwischen vier bis fünf Milliarden Euro. Diese sollen unter anderem durch ein Entgelt, den sogenannten Wassercent, finanziert werden. Das Projekt ist Teil der Gesamtstrategie "Wasserzukunft Bayern 2050". Rund 70 Maßnahmen werden aktuell umgesetzt.

Frau trinkt ein Glas Wasser
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