Verwandte von festgenommenen Palästinensern fordern deren Freilassung (Aufnahme vom 16.01.2024)
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Israel hat 55 im Gazastreifen festgenommene Palästinenser freigelassen.

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Nahost-Ticker: Israel lässt 55 palästinensische Häftlinge frei

Israel hat 55 im Gazastreifen festgenommene Palästinenser freigelassen. Tausende orthodoxe Juden haben in Jerusalem gegen die Verpflichtung zum Wehrdienst protestiert. Die News im Ticker.

Die wichtigsten News zum Krieg in Israel und dem Gazastreifen

12.09 Uhr: Hamas-Behörde: Zwei Palästinenser im Westjordanland getötet

Im Westjordanland sind nach Angaben der von der Hamas geführten Gesundheitsbehörde zwei Palästinenser bei einem Einsatz Israels getötet worden. Eine Frau und ein Junge seien in der Stadt Tulkarm ums Leben gekommen, teilt die Behörde mit. Israelische Streitkräfte hatten gestern eine Razzia in Tulkarm durchgeführt und dabei ein Mitglied der militanten Gruppe Islamischer Dschihad getötet.

12.03 Uhr: Direktor der Schifa-Klinik wirft Israel Folter während Haft vor

Der Direktor der Schifa-Klinik im Gazastreifen ist nach sieben Monaten Haft ohne Prozess oder Anklage wieder freigelassen worden und hat Israel Folter vorgeworfen. Er und andere Gefangene seien fast täglich misshandelt worden, sagte Mohammed Abu Selmia nach seiner Freilassung. Israel äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht zu den Gründen seiner Freilassung und den Vorwürfen. Unabhängig konnten Abu Selmias Angaben nicht bestätigt werden. Mehrere andere aus israelischer Haft entlassene Palästinenser hatten in der Vergangenheit ähnliche Anschuldigungen vorgebracht.

Karte: Die militärische Lage im Gazastreifen

Hinweis: Diese Informationen sind nicht vollständig unabhängig überprüfbar. Sie werden vom ISW, einem gemeinnützigen, überparteilichen Politikforschungsinstitut mit Sitz in den USA, einmal pro Tag zur Verfügung gestellt. Dadurch kann es zu Verzögerungen im Vergleich zum aktuellen Geschehen kommen.

10.01 Uhr: Israelische Armee: Raketenbeschuss aus südlichem Gazastreifen

Beim massivsten Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen seit Wochen haben militante Palästinenser nach Angaben der israelischen Armee eine Salve von etwa "20 Geschossen" aus dem Süden des Küstengebiets auf Israel abgefeuert. "Es wurden ungefähr 20 Geschosse identifiziert, die aus dem Gebiet Chan Junis kamen", erklärte die Armee. Zahlreiche Raketen seien abgefangen worden, einige von ihnen "schlugen im Süden Israels ein". Opfer gab es demnach keine. Die Al-Kuds-Brigaden, der bewaffnete Arm der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad, gab an, die Raketensalve abgefeuert zu haben, die mehrere israelische Ortschaften im Grenzgebiet zum Gazastreifen traf.

09.42 Uhr: Israel lässt 55 festgenommene Palästinenser frei

Israel hat 55 im Gazastreifen festgenommene Palästinenser freigelassen. Der Direktor des Nasser-Krankenhauses im Süden des Gazastreifens, Nahedh Abu Taema, sagte, unter den Freigelassenen sei der Direktor der Schifa-Klinik, Mohammed Abu Selmia, der während eines Einsatzes des israelischen Militärs in der Einrichtung im November festgenommen wurde. Bis auf fünf seien alle zur medizinischen Untersuchung ins Nasser-Krankenhaus gebracht worden, die anderen in die Al-Aksa-Märtyrer-Klinik in Deir al-Balah.

Israel beschuldigt die Hamas und andere militante Gruppen, in Krankenhäusern Unterschlupf zu suchen und diese für militärische Zwecke zu nutzen. Die palästinensischen Gesundheitsbehörden werfen Israel vor, mit Razzien mehrere Krankenhäuser zur Schließung oder zur drastischen Einschränkung ihrer Dienste gezwungen zu haben, wodurch Zivilisten gefährdet worden seien. Krankenhäuser können ihren Schutz nach internationalem Recht verlieren, wenn sie für militärische Zwecke benutzt werden.

06.55 Uhr: Bodenoffensive in Schudschaija dauert an

Die israelische Armee hat ihre Bodenoffensive im Viertel Schudschaija in der Stadt Gaza den vierten Tag in Folge fortgesetzt, während Regierungschef Netanjahu von einem "schwierigen Kampf" spricht. "Dies ist ein schwieriger Kampf, der über der Erde, manchmal im Nahkampf, und auch unter der Erde geführt wird", sagte Netanjahu laut einer Erklärung seines Büros. Die israelischen Streitkräfte seien im Krieg gegen die radikalislamische Hamas in Rafah, Schudschaija und überall im Gazastreifen im Einsatz, betonte der Ministerpräsident. Sein Büro erklärte, jeden Tag würden "Dutzende Terroristen eliminiert". 

06.07 Uhr: Tausende ultraorthodoxe Juden protestieren gegen Wehrpflicht

In Israel eskaliert der Streit um die Einführung der Wehrpflicht für ultraorthodoxe Juden. Tausende streng religiöse Männer protestierten in Jerusalem wutentbrannt gegen die gerichtlich verfügte Verpflichtung zum Wehrdienst in der israelischen Armee. Laut örtlichen Medienberichten kam es in der Stadt zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei. Mit berittenen Beamten und einem Wasserwerfer gingen die Einsatzkräfte demnach gegen aufgebrachte Demonstranten vor.

00.01 Uhr: Israel: 18 Soldaten bei Drohnenangriff aus dem Libanon verletzt

Bei einem Drohnenangriff auf die nördlichen Golanhöhen sind nach Angaben der israelischen Armee 18 ihrer Soldaten verletzt worden. Einer der Soldaten sei mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, teilte das Militär mit. Die Luftwaffe habe in Reaktion auf den Angriff Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon attackiert. Dabei sei auch eine Abschussrampe bombardiert worden, von der ein Projektil auf den Norden Israels abgefeuert worden sei. Zusätzlich habe die eigene Artillerie in mehreren Gebieten im Südlibanon "Bedrohungen beseitigt", hieß es. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.

Montag, 1. Juli 2024