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Staatliche Ansiedlungspolitik bevorzugt Ballungsraum München

Staatliche Ansiedlungspolitik bevorzugt Ballungsraum München

Die SPD im bayerischen Landtag kritisiert die Ansiedlungspolitik der Staatsregierung. Aus Sicht von Fraktionschef Markus Rinderspacher macht sich die staatliche Anwerbeagentur "Invest in Bavaria" zu sehr für den Großraum München stark.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

"Invest in Bavaria" macht Werbung für den Standort Bayern, lockt Unternehmen hierher und unterstützt sie bei der Ansiedlung, beim Umgang mit Behörden und Wirtschaftsverbänden. Insgesamt betreute die Agentur im Jahr 2017 Projekte aus 24 Ländern. Die meisten kamen aus den USA, gefolgt von Deutschland, China und Japan. Insgesamt wurden dadurch rund 2.300 Jobs im Freistaat geschaffen.

50 Prozent aller vermittelten Jobs in Oberbayern

Die Zahlen des Wirtschaftsministeriums sprechen für sich: Demnach hat die staatliche Agentur "Invest in Bavaria" im vergangenen Jahr knapp 1.200 Jobs nach Oberbayern vermittelt – das sind 50 Prozent aller Jobs, die mithilfe der Agentur geschaffen wurden. Die übrigen sechs Regierungsbezirke teilen sich den Rest, wobei 40 Prozent der neuen Arbeitsplätze auf die fränkischen Regierungsbezirke entfallen. Völlig inakzeptabel für Markus Rinderspacher: Niederbayern habe gerade mal 36 Jobs erhalten, die Oberpfalz keinen einzigen.

"Dass Ostbayern bei der staatlichen Ansiedlungspolitik von Arbeitsplätzen hinten runter fällt, kann so nicht bleiben. Das Wirtschaftsministerium darf nicht nur den Ballungsraum der Landeshauptstadt ins Blickfeld nehmen, sondern muss ein Auge für die Regionen haben, die es nötiger haben als jene Zentren, die schon heute aus allen Nähten platzen. Investorenanwerbung muss dort ansetzen, wo wegen schwächerer Strukturen dringend auf eine Wirtschaftsförderung der Staatsregierung gewartet wird." Markus Rinderspacher, Chef SPD-Landtagsfraktion

Die SPD beklagt ein Ungleichgewicht unter den bayerischen Regionen bei der Ansiedlung neuer Firmen seit Jahren.

Nach eigener Auskunft des bayerischen Wirtschaftsministeriums hat die "Invest in Bavaria" als Ansiedlungsagentur des Freistaats Bayern die Aufgabe, ganz Bayern als Spitzenstandort optimal zu positionieren und dafür im nationalen wie globalen Standortwettbewerb für in- und ausländische Investoren zu werben. Die SPD-Landtagsfraktion hatte bereits im Vorjahr kritisiert, dass dabei die Boom-Region München bevorzugt werde. Das Wirtschaftsministerium hatte dagegen argumentiert: Wer im Raum München erfolgreich Fuß fasst, habe die Chance, künftig auch in andere Regionen Bayerns zu expandieren.