Für eine Brotzeit und gegen Materialkosten stellte eine heimische Firma ebenfalls auf ihrem Gelände, gleich neben dem alten Kran, einen 21 Meter hohen Storchenturm auf. Auf zwei Ebenen sind acht Ausleger angebracht, jeweils fünf Meter lang, darauf bauen die Störche ihre Nester. Neun Paare sind es, also 18 ausgewachsene Störche – und gäbe es genügend Platz, dann würde sich gern das ein oder andere weitere Paar noch niederlassen.
Lauingen entwickelt eigenes Konzept für Störche
Damit sich die Weißstörche auch in Lauingen wohl fühlen, wurde in der Stadt im Herbst 2017 eigens ein "Runder Storchentisch" ins Leben gerufen. Zweimal im Jahr kommen Vertreter der Stadt, Landwirte und Storchenbeauftragte zusammen. Aktuell geht es um das Nahrungsangebot. Ein Storchenpaar mit vier Jungen benötigt pro Tag viereinhalb Kilogramm Futter.
Storchenkonzept fußt auf verschiedenen Bausteinen
Die Frühstückswiese auf der Bleiche in Lauingen ist nur 500 Meter vom Horst auf dem Rathausdach entfernt. Teil des neuen Konzeptes ist es nun, das Grünland nur noch abschnittsweise zu mähen, damit immer genug Nahrung darin herumwuseln kann. Und auf dem Auwaldsee soll ab diesem Sommer mehr Wasserfläche offen gehalten werden, damit möglichst viele Frösche und Lurche greifbar sind. Neu ist auch eine extra bereit gestellte Nahrungsfläche in Nähe der Lauinger Kläranlage.
Störche nisten überall in Schwaben
Seit 2014 kehrt das immer gleiche Storchenpaar auf das Rathausdach in Lauingen zurück, um zu brüten und seinen Nachwuchs aufzuziehen. Doch nicht nur hier, überall in Schwaben siedeln sich die Tiere wieder an. Der Landesbund für Vogelschutz listet die Nester in seiner bayerischen Weißstorchkarte auf. So werden allein bei Oettingen 18 Nester gezählt, in Burgau sind es fünf, im nahegelegenen Jettingen-Scheppach vier weitere. Und auch die seltenen Schwarzstörche kehren zurück: Im Kemptener Wald und bei Ottobeuren haben die Tiere die künstlich angelegten Nester akzeptiert und sich dort niedergelassen.