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Bus-Streik in Regensburg

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Streik in Regensburg: In Ostbayern bleiben Busse stehen

In Regensburg kommt heute Morgen der gesamte Busverkehr zum Erliegen: Rund 250 Busfahrer folgen einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi und treten in Streik. Das trifft besonders Pendler und Schulkinder hart.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Nutzer der Regensburger Stadtbusse müssen sich am Mittwochmorgen Alternativen überlegen, wie sie zur Arbeit oder zur Schule kommen. Denn wegen des angekündigten Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi und weil nicht abgeschätzt werden konnte, wie viele der insgesamt rund 250 Busfahrer sich daran - oder an Solidaritätsstreiks - beteiligen, hat das Stadtwerk Regensburg entschieden, dass alle Busse auf allen Linien für die Zeit des Ausstands entfallen. Das betrifft auch die Schulbuslinien, die CAMPUS- und Express-Buslinien. Erst im Laufe des Vormittags soll der Verkehr wiederaufgenommen werden. 

Vier Stunden Streik

Schon gestern wurden Fahrgäste mit Durchsagen, auf Anzeigetafeln oder via App oder Homepage informiert, ebenso die Regensburger Schulen. Verdi plant dem Vernehmen nach einen rund vier Stunden langen Ausstand. Damit soll der Druck auf den kommunalen Arbeitgeberverband im laufenden Tarifstreit vor der nächsten Verhandlungsrunde am Freitag erhöht werden.

Die Busse der privaten Unternehmen und der Regionalbusgesellschaften sollen derweil fahren, wie der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen mitteilte. Allerdings hat auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG zu einem Warnstreik aufgerufen – und zwar bei Regionalbus Ostbayern (RBO). Am Standort Amberg sollen die Beschäftigten von 4.30 Uhr bis 9 Uhr die Arbeit niederlegen. 

Vorwurf der "Hinhaltetaktik"

Hintergrund sind laut Ankündigung stockende Tarifverhandlungen mit dem Unternehmen. Die Gewerkschaft, die für die Beschäftigten unter anderem ein Modell verlangt, bei dem eine Tariferhöhung wahlweise über mehr Entgelt, mehr Urlaub oder kürzere Arbeitszeiten erfolgen kann, wirft RBO eine "Hinhaltetaktik" vor. Ein solches Wahlmodell gebe es bereits in 30 Unternehmen.

"Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass mehr Freizeit für viele Kolleginnen und Kollegen eine wichtige Option ist - ein klarer Hinweis auf die zunehmenden Belastungen im Arbeitsleben", so EVG-Verhandlungsführer Sven Langensiepen. "Busfahrerinnen und Busfahrer, die unter schwierigen Bedingungen einen verantwortungsvollen Job machen, werden da keine Ausnahme machen. Gerade sie haben eine gute Bezahlung und faire Behandlung verdient."