Die Kulturszene in Landshut ist in Aufruhr. Der Grund ist der Umgang mit dem Vermächtnis des verstorbenen Bildhauers Fritz Koenig. Am 22. Februar ist der Bildhauer im Alter von 92 Jahren auf seinem Anwesen am Ganslberg gestorben. Genau um dieses Anwesen geht es jetzt.
Streit um das Anwesen
Anfang der 60er-Jahre ist der Künstler mit seiner Frau hierher gezogen. Er ließ Werkstatt, Stall und Wirtschaftsräume nach eigenen Vorstellungen bauen. Hier entstand auch die berühmte Kugelkaryatide, die bei den Terroranschlägen in New York 2001 beschädigt, aber nicht zerstört wurde. Unterstützer Koenigs wollen das Anwesen erhalten. Doch Stadt und Koenig-Stiftung fehlt das Geld. Vielleicht auch die Idee, was man daraus machen könnte.
Außerdem hat das Landesdenkmalamt dem Anwesen keinen Denkmalschutz attestiert. Das können viele Menschen nicht verstehen. Kommendes Jahr soll es in Florenz eine umfangreiche Werkschau Koenigs geben. Danach werde das Interesse an dem Künstler massiv steigen, vermuten seine Freunde. Dann könne man nicht zeigen, wo der Bildhauer gelebt hat.
Versteigerung aus dem Nachlass
Ende des Monats soll es in einem Münchner Auktionshaus eine Versteigerung von Einzelstücken aus dem Nachlass Koenigs geben. Unter den Hammer kommen keine großen Werke des Künstlers. Es geht um Inventar des Ganslberg-Anwesens. Weggefährten Koenigs befürchten, dass mit solchen Auktionen die Wirkstätte "ausgehöhlt" werden soll und dann nicht mehr schützenswert ist.
Kritik an Koenig-Stiftung
Kritik wird auch an der Koenig-Stiftung laut. Nach dem Tod Koenigs bemängelte die Regierung von Niederbayern, dass es in der Stiftung eine Ämterhäufung gibt. Man befürchtete etwaige Interessenskonflikte und den Verlust der Transparenz. Daraufhin gab es einige Änderung.