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Studie: Bayerische Muslime wünschen sich Normalität

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Studie: Bayerische Muslime wünschen sich Normalität

Der Islam gehört mittlerweile zum Alltag in Bayern. Und doch scheinen viele Muslime sich noch nicht richtig zugehörig zu fühlen. Laut einer neuen Studie wünschen sich viele vor allem dies: Anerkennung und ganz einfach Normalität. Von Tilman Kleinjung

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Muslimisches Leben sei zu einer "Inlandserscheinung" geworden, so heißt es in der heute vorgelegten Studie "Islam in Bayern". Als den am häufigsten geäußerten Wunsch bayerischer Muslime nennt die 104 Seiten starke Untersuchung: "Die Entwicklung und Anerkennung schlichter Normalität des (auch) Muslim-Seins in Bayern".

Studie soll Chancen und Risiken aufzeigen

Drei Jahre lang haben Juristen und Islamwissenschaftler vom "Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa" muslimisches Alltagsleben im Freistaat untersucht und daraus konkrete Handlungsempfehlungen an die Bayerische Staatsregierung formuliert. Sie sind außerdem der Frage nachgegangen, welche Gefahr von fundamentalistisch orientierten, gewaltbereiten Muslimen ausgeht.

Salafistische Szene auch in Bayern

"Auch in Bayern hat sich eine weiter anwachsende salafistische Szene etabliert", heißt es in der Studie. Interviews hätten allerdings ergeben, dass immer wieder Anhänger des Salafismus Bayern verlassen, um der engmaschigen Überwachung im Freistaat zu entgehen. Deshalb empfehlen die Forscher die Beibehaltung der Null-Toleranz-Strategie gegenüber Islamisten und Salafisten sowie ihren Unterstützern.

Als wichtige Präventionsmaßnahme nennen sie den islamischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen. Noch ist offen, ob der Freistaat den bis 2019 laufenden Modellversuch zum islamischen Religionsunterricht fortsetzt. Die Verfasser der Studie legen die Fortführung des Islamunterrichtes "dringend nahe".

Außerdem werben sie für muslimische Seelsorge in Gefängnissen und Krankenhäusern. Für rechtlich unbedenklich halten die Forscher auch die muslimische Tradition, Tote nicht im Sarg, sondern in Tüchern zu begraben.