"Die Veranstaltung am Sonntag ist keine Veranstaltung gegen eine politische Partei, sie ist eine Veranstaltung gegen die Verrohung der Sprache und gegen Hetze", sagte Stückl im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk.
"Politische Neutralität nicht im Arbeitsvertrag"
Indirekt warf Stückl der CSU vor, das Thema für den Landtagswahlkampf zu instrumentalisieren. Er habe, so Stückl, schon öfter gegen Pegida und für Flüchtlinge demonstriert.
"Jetzt plötzlich, vor der Landtagswahl, wird man zur politischen Neutralität aufgerufen. Das ist mir ganz fremd." Christian Stückl
Die von der CSU eingeforderte Pflicht zur politischen Neutralität stehe jedenfalls nicht in seinem Arbeitsvertrag, so der Intendant des Münchner Volkstheaters. Er glaube nicht, dass er politisch neutral sein müsse. Aber wenn es so sein sollte, "dann muss man mich rügen. Trotzdem stehe ich dahinter."
Theater müssen sich positionieren
An der Demonstration am Sonntag nehme er als Privatperson teil, so Stückl. "Trotzdem bin ich als Privatperson natürlich auch der Intendant des Münchner Volkstheaters, ich mag das gar nicht so trennen."
Theater hätten sich zu allen Zeiten klar zu ihren Positionen bekannt, so Stückl. "Es ist unsere Pflicht, uns klar zu positionieren. Gegen Geschichten aufzustehen, die uns nicht gefallen. Und das müssen wir auch laut tun und dazu den Mut haben."
Stadtrats-CSU pocht auf Neutralität
Die Münchner Stadtrats-CSU will den Kammerspielen und dem Volkstheater verbieten, gegen die Christsozialen zu demonstrieren. Die beiden Theater hätten die Neutralitätspflicht für städtische Einrichtungen verletzt, sagte der zweite Bürgermeister Josef Schmid (CSU).