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Hier soll der Süchtigentreff entstehen.

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Süchtigentreff sorgt für Widerstand bei Anwohnern

Die Stadt Augsburg möchte in Oberhausen einen Süchtigentreff einrichten, um die dortige Drogen- und Alkoholszene in den Griff zu kriegen. Doch die Nachbarn haben große Vorbehalte gegen das Projekt.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Schon bei seiner ersten Infotour durch Augsburg-Oberhausen Ende Oktober war Ordnungsreferent Dirk Wurm auf großes Unbehagen der Anwohner gestoßen. Der geplante Süchtigentreff soll nämlich in einem ehemaligen Lokal untergebracht werden, das nur unweit einer Schule und eines Kindergartens liegt. Mit diesem Treffpunkt will die Stadt die Drogen- und Alkoholiker-Szene am naheliegenden Bahnhof entschärfen und einen Rückzugsort für die Betroffenen schaffen.

Beschlossene Sache?

Doch bevor der Süchtigentreff öffnet, wollen Stadt und die zuständigen Beratungsstellen die Anwohner überzeugen. Denn gerade in den Nebenstraßen, Hinterhöfen und Kleingärten trifft man zum Beispiel auch immer wieder auf spielende Kinder. Ob sich damit ein Süchtigentreff gefahrlos kombinieren lässt, bezweifeln viele. Augsburgs Ordnungsreferent Dirk Wurm ist deshalb in Oberhausen unterwegs, um mit den Anwohnern zu sprechen. Er muss sich gegen den Vorwurf wehren, dass eine Trinkerstube im Wohngebiet das Problem lediglich an einen anderen Ort verlagere. Der Mietvertrag ist zwar noch nicht offiziell unterschrieben, aber eigentlich ist der Standort beschlossene Sache. Nicht nur das Vorgehen des Ordnungsreferenten sorgt für Kritik: "Kinder und Drogen, das sind zwei verschiedene Paar Stiefel. Und wenn das dann weitergeht, dass dann überall Drogenspritzen rumliegen, auf den Spielplätzen oder sogar im Kindergarten, wo sich Kinder verletzen können, dann ist das ganz große Schei...", so ein Anwohner.

Süchtige im Auge behalten

Der Sozialarbeiter Gerhard Völk soll künftig in Oberhausen für den Sozialverband der SKM tätig sein und weiß um die Vorbehalte der Nachbarn. Die meisten sind zwar nicht gegen die Einrichtung per se, wollen sie aber nicht vor der eigenen Haustür. Eine Einrichtung wie das geplante Café bietet eine Möglichkeit, die Betroffenen besser im Auge zu behalten als auf einem öffentlichen Platz. Doch selbst der Sozialarbeiter räumt ein: "Natürlich wird das Schwierigkeiten geben. Aber ein bisschen mehr oder weniger spielt hier auch keine Rolle mehr."

Ordnungsreferent besucht Anwohner

Noch bis zum 6. November ist der Ordnungsreferent in Oberhausen unterwegs, um Überzeugungsarbeit zu leisten und darüber zu informieren, was die konkreten Pläne tatsächlich für die Anwohner bedeuten. Außerdem soll es Ende des Monats eine Informationsveranstaltung in der Einrichtung geben.