Es war wohl eine rechte Schlepperei: Allein für das Fundament mussten die Nordic-Walker des Sportvereins TV Haldenwang 500 Kilogramm Zement, Werkzeuge und Stützen für das neue Gipfelkreuz auf dem Haldenwanger Eck hinauftragen. "Hätten wir vorher gewusst, was für eine Anstrengung das wird, hätten wir es wohl nicht gemacht", sagt Peter Mair, Chef der Walking-Gruppe. Jetzt allerdings sind seine Sportfreunde und er froh, das schon lange geplante Vorhaben auch umgesetzt zu haben.
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Gipfelkreuz aus dem gleichnamigen Ort
Eine wesentliche Rolle spielte dabei der ehemalige Haldenwanger Bürgermeister und Oberallgäuer Ex-Landrat Anton Klotz. Immer wieder ermunterten ihn seine Freunde aus der Walking-Gruppe: Aufs Haldenwanger Eck gehört ein Kreuz aus Haldenwang.
"Da habe ich mir natürlich zum Ziel gesetzt, nach meiner Amtszeit dieses Kreuz tatsächlich auch in die Tat umzusetzen", sagt Klotz im BR-Interview. Über die Jahre wird der Gedanken an ein Kreuz ganz im Süden der Republik für ihn zur Herzensangelegenheit, einfach weil es dort bisher kein vernünftiges Kreuz gegeben habe und natürlich wegen der Namensgleichheit. Denn tatsächlich hat der Name des Berges mit dem der Ortschaft im Oberallgäu nichts zu tun und ist wohl Zufall.
Zumindest hat der ehemalige Bürgermeister keine geschichtlichen Verbindungen zwischen seiner Heimatgemeinde und dem Haldenwanger Eck ausfindig machen können, sagt er.
Umweg über Österreich
Bis das Gipfelkreuz vor knapp einem Jahr seinen Platz auf über 1.930 Meter gefunden hatte, musste der Ex-Landrat bei der Organisation einige Hürden nehmen. Erst kam Corona, dann wollten sich die Oberstdorfer Älpler, die am Haldenwanger Eck das Weiderecht haben, von der Idee nicht überzeugen lassen. Kurzerhand wählten die Haldenwanger deshalb den Umweg über das österreichische Lechtal. Der Bürgermeister der Gemeinde Warth unterstützte die Kreuzbauer, genauso wie der zuständige Älpler vor Ort.
Deshalb steht auf einer von fast allen Himmelsrichtungen weithin sichtbaren Anhöhe am südlichsten Punkt Deutschlands – genau auf der Grenze zwischen Tirol, Vorarlberg und Bayern – jetzt ein Kreuz aus Haldenwang. Am kommenden Sonntag (24. September, 14.30 Uhr) wird das Bergkreuz von Augsburgs Weihbischof Florian Wörner gesegnet.
Zum Haldenwanger Eck geht es von Oberstdorf aus etwa 17 Kilometer hinein in die Berge. Der südlichste Punkt Deutschlands ist von Allgäuer Seite aus deshalb am besten per Fahrrad durchs Rappenalptal kombiniert mit einer leichten Wanderung zu erreichen.
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