Regale eines Discounters
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Wenn die Lebensmittelpreise hoch sind, greifen viele Menschen in Bayern bei Rabattaktionen zu.

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Teure Lebensmittel: Wie sich das Kaufverhalten ändert

Teure Lebensmittel: Wie sich das Kaufverhalten ändert

Das Päckchen Butter oder die Flasche Olivenöl: Viele Lebensmittel sind in den vergangenen Monaten teurer geworden. Das spüren die Menschen in Bayern bei ihrem alltäglichen Einkauf im Supermarkt – und kaufen deshalb anders ein als vor der Inflation.

Über dieses Thema berichtet: Bayernmagazin am .

Mit dem Kassenzettel kommt oftmals das böse Erwachen: Viele Lebensmittel des Alltags sind in den vergangenen Monaten teurer geworden – trotz zuletzt leicht gesunkener Inflationsrate. Das verändert das Kaufverhalten.

Butter und Speiseöl besonders teuer

Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik sind Nahrungsmittel im vergangenen Monat durchschnittlich um 1,6 Prozent teurer geworden, im Vergleich zum Vorjahresmonat. In bestimmten Bereichen sind die Preise noch viel deutlicher nach oben geschnellt, erklärt Sachgebietsleiterin Sara Bleninger.

Vor allem bei Speiseölen und -fetten seien hohe Preissteigerungen zu beobachten. Der Preis von Butter habe seit einem Jahr um mehr als 24 Prozent zugelegt, Olivenöl gar um knapp 27 Prozent. Bei den Supermarkt-Kunden kommt das nicht gut an. "Das Olivenöl ist preislich schon eine Frechheit", sagt eine Frau beim Verlassen eines Münchner Supermarkts. Eine andere ergänzt: "Butter ist der neue Kaviar."

Eigenmarken und Rabattaktionen

Eine Studie des Marktforschungsunternehmens Ipsos aus dem Sommer zeigt: Nur noch jeder dritte Deutsche kauft so ein wie vor der Inflation. Die meisten haben ihr Einkaufsverhalten verändert. "Ich versuche auf günstigere Produkte auszuweichen und nicht die Markenbutter zu kaufen", erklärt eine Münchner Supermarkt-Kundin.

Ein Mann erzählt, dass er vor allem Lebensmittel kauft, die gerade im Angebot sind. Das bestätigt auch Bernd Ohlmann vom Handelsverband Bayern: "Die Menschen in Bayern drehen beim Einkaufen jeden Euro zweimal um. Es wird weniger gekauft, es wird mehr auf Rabattaktionen geachtet – und das merkt der Einzelhandel. Die klassischen Supermärkte kommen verstärkt unter Druck."

Biomärkte leiden unter gestiegenen Preisen

Diese könnten das Minus aber oft dadurch ausgleichen, dass mehr Kundinnen und Kunden die günstigeren Eigenmarken kaufen. Bio-Supermärkte dagegen haben es noch schwerer, meint Ohlmann. Dabei findet jeder Zweite in Deutschland nachhaltige und ethische Produktion von Lebensmitteln wichtig.

"Steigende Inflation sorgt nicht dafür, dass weniger Bio gekauft wird. Die Menschen kaufen nur woanders ein", erklärt Ohlmann. Supermärkte und Discounter könnten da mit ihrem Bio-Sortiment profitieren. Nachdem die Inflationsrate zuletzt gesunken ist, hofft Ohlmann, dass sich die Preise langsam wieder einpendeln und zum Weihnachtsgeschäft erholen. Das wäre auch den Kundinnen und Kunden zu wünschen.

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