Im Rahmen der Bezirksversammlung des Bayerischen Städtetags kommen ab heute Vormittag unterfränkische Bürgermeister im Schweinfurter Rathaus zusammen. Die 21 Bürgermeister wollen unter dem Vorsitz des Schweinfurter Oberbürgermeisters Sebastian Remelé zwei Themen besonders diskutieren: den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder und das "Digitale Klassenzimmer“.
Städtetag: Freistaat soll sich an Investitionen für digitales Lernen beteiligen
Beim Thema "Digitales Klassenzimmer" fordert der Bayerische Städtetag, dass sich der Freistaat Bayern an den Investitionen und Kosten beteiligt. Eine Pressemitteilung zitiert den Geschäftsführer des Städtetags folgendermaßen:
"Der Freistaat trägt die Mitverantwortung bei der dauerhaften Finanzierung einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur an Schulen." Bernd Buckenhofer, Geschäftsführer des Bayerischen Städtetags
Dabei gehe es nicht nur um die Anschaffung von Geräten, sondern vor allem auch um ein pädagogisches Gesamtkonzept. Dies setze digitale Lern- und Lehrstrategien voraus, eine Qualifizierung der Lehrkräfte sowie Zugriff auf geeignete Medien. An allen Schulen und in allen Regionen Bayerns müssten Kinder gleiche Chancen erhalten, heißt es vom Bayerischen Städtetag. Die Finanzierung dieser Zukunftsaufgabe dürfe nicht allein den Kommunen überlassen werden. Das Bayerische Schulfinanzierungsgesetz müsse an die Voraussetzungen des Internet- und Computerzeitalters angepasst werden.
"Masterplan Bayern Digital" soll Digitalsierung an Schulen voranbringen
Der Bayerische Ministerrat hatte im Rahmen eines "Masterplans Bayern Digital" ein Investitionsprogramm beschlossen, das auch auf die digitale Bildung abzielt. Unter anderem sind Glasfaseranschlüsse und 20.000 WLAN-Hotspots für sämtliche bayerischen Schulen vorgesehen. Angestrebt wird die Einführung des "Digitalen Klassenzimmers" an allen bayerischen Schulen. Für die nächsten Jahre sehe die Staatsregierung rund 160 Millionen Euro für die Digitalisierung im Schulbereich vor, heißt es vom Städtetag.
Auch Ausbau der Ganztagsschulen beschäftigt die Kommunen
Weiterhin fordert der Bayerische Städtetag, Ganztagsschulen deutlich auszubauen. Der Freistaat müsse dafür "konzeptionelle und finanzielle Mitverantwortung für kombinierte Angebote von Schule und Jugendhilfe übernehmen".
"Die größten Probleme der Städte bei der Einführung eines Ganztagsanspruchs für Grundschulkinder ergeben sich in der Praxis aus dem Mangel an Raum und Personal." Bernd Buckenhofer, Geschäftsführer des Bayerischen Städtetags
Es komme immer wieder zu personellen Engpässen. Bereits jetzt würden in Kinderkrippen und Kindergärten nicht alle Plätze besetzt werden, da der "Arbeitsmarkt für Erzieher leer gefegt sei,“ heißt es von Seiten des Städtetags.