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Unwetter in Franken

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Überflutete Keller und umgestürzte Bäume über Mittelfranken

Ein heftiges Unwetter mit Hagel und Sturmböen hat sich gestern Abend über Teilen Mittelfrankens entladen. Betroffen waren vor allem Stadt und Landkreis Ansbach sowie der Landkreis Fürth. Von Inga Pflug

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock.

Die Beamten in der Polizeieinsatzzentrale Mittelfranken zählten demnach allein rund 160 polizeiliche Einsätze. Feuerwehren wurden zu überfluteten Kellern und umgestürzten Bäumen gerufen, Autos wurden beschädigt, Straßen blockiert.

Außerdem wurden unter anderem Kanaldeckel von den Wassermassen angehoben und Dächer abgedeckt.

Im Landkreis Fürth wurde ein Wohnwagen umgeweht. Zwischenzeitlich war auch der Verkehr auf der A6 erheblich behindert, weil zwischen Herrieden und Aurach heftiger Regen und Hagel niederging.

Autofahrer hielten zum Teil auf dem Standstreifen an, weil die Fahrbahn überflutet und die Sicht stark beeinträchtigt war.

Burg Cadolzburg wegen Sturmschäden geschlossen

In Burgfarrnbach wurde ein Supermarkt-Discounter vom Sturm teilweise abgedeckt. Die Bayerische Schlösserverwaltung teilte mit, dass die Burg Cadolz wegen der Sturmschäden an diesem Wochenende geschlossen bleiben muss: Dachziegel seien vom Dach gestürzt – das Gebäude müsse nun gesichert werden, bevor der Museumsbetrieb wieder öffnen könne.

"Summer Breeze" weitgehend verschont

Die Besucher des Heavy-Metal-Festivals "Summer Breeze" in Dinkelsbühl kamen den Einsatzkräften zufolge glimpflich davon: Sie wurden von dem Unwetter weitestgehend verschont. Nur einmal wurde ein Konzert unterbrochen, als eine zweite Unwetterfront das Festival zu erreichen drohte. Es konnte aber weiter gespielt werden.

Martersäule in Fürth beschädigt

In Fürth ist die historische Martersäule schwer beschädigt worden. Es sei wohl ein Ast oder Baum auf das denkmalgeschützte Bauwerk an der Friedrich-Ebert-Straße gefallen, sagte ein Beamter der Polizeiinspektion in Fürth dem Bayerischen Rundfunk auf Nachfrage. Die Säule zerbrach seinen Worten zufolge offenbar in mehrere Teile. Über die Schadenshöhe lasse sich jedoch noch nichts sagen.

Die Säule soll Mitte des 14. Jahrhunderts von Rapoto von Külheim aufgestellt worden sein und an den Ertrinkungstod seiner Tochter erinnern.

Oberleitungsschäden, umgestürzte Bäume

Wegen umgestürzter Bäume und Oberleitungsschäden kam es auch bei der Bahn zu zahlreichen Behinderungen, etwa zwischen Nürnberg und Gräfenberg oder Zirndorf und Cadolzburg. Viele Fernverkehrszüge über Nürnberg kamen laut Bahn außerdem auch in der Nacht noch mit Verspätung aus Südbayern an.

Verletzte gab es durch das Unwetter laut Polizei nicht. Die Höhe der Schäden lässt sich jedoch vorerst nicht beziffern.